Aargau Solothurn - Mehr Integration im aargauischen Wynental
Freiwilligenarbeit fördern, Vereine öffnen, Schlüsselpersonen einsetzen und schon Kleinkindern Deutschkenntnisse vermitteln: Das sind die Ziele des Projekts «Impuls Zusammenleben Aargau Süd». Die Verantwortlichen geben sich fünf Jahre Zeit, um das Wynental noch lebenswerter zu machen.
Den Anstoss zum Projekt gab die Regionale Jugendarbeit Wynental (RJAW). Sie hatte in letzter Zeit wenig Zulauf, die Jugendlichen blieben weg. Jugendarbeiter Meinrad Dörig wollte ein neues Konzept entwickeln für die RJAW. Dazu nahm er auch Kontakt auf mit dem «Netzwerk Integration Oberwynental».
Zusammenleben Aargau Süd
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Gemeinden Teufenthal, Unterkulm, Zetzwil, Gontenschwil, Leimbach, Reinach, Menziken, Burg
Kosten: Total 1 Mio. Franken über 5 Jahre
Schlüssel: Bund 25 Prozent, Kanton 25 Prozent, Gemeinden 50 Prozent
Daraus entstand die Idee, mit Jugendlichen einen Film zu machen über das Zusammenleben im Wynental. Um Geld zu erhalten für das Filmprojekt, reichte die Jugendarbeit ihre Idee beim Bundesprojekt «Periurban» ein.
Die Gemeindebehörden hatten Kenntnis vom Filmprojekt, befanden aber, es sei zu teuer. Sie hätten nämlich auch einen Teil der Kosten übernehmen sollen. Martin Heiz, Gemeindeammann von Reinach, lehnte die Finanzierung ab.
Man rauft sich zusammen
Aber immerhin: Über das Filmprojekt erfuhr er von der Eingabe bei «Periurban». Und das schien ihm eine gute Sache zu sein. «Wir haben uns dann zusammengerauft», erklärt er und lacht Jugendarbeiter Meinrad Dörig an.
Resultat der Arrangierung ist nun das Projekt «Impuls Zusammenleben Aargau Süd». Es greift weit aus, will alle Bevölkerungsschichten erreichen.
Neuzuzüger sollen im mittleren und oberen Wynental eine «Willkommenskultur» erleben.
Vereine sollen aktiv auf die Neuzuzüger zugehen, zum Beispiel Schnupperabende organisieren.
Das Schwergewicht des Projekts liegt auf der Integration von jungen Ausländern.
Deutschkenntnisse sollen gefördert werden, schon im Vorschulbereich.
Die Projektverantwortlichen, so Martin Heiz, hätten nämlich festgestellt, dass die Strukturen in ausländischen Familien die Kleinkinder benachteiligen würden.
Deutsch für Kleinkinder
Projekt Periurban
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Das Programm Periurban wird von der Eidgenössischen Migrationskommission (EKM) getragen. Es geht um Integrationsförderung in Regionen, welche dieser Problematik bis jetzt kein sehr grosses Gewicht gegeben haben. Gemeinden oder auch private Organisationen können Projekte einreichen und bei der EKM Geld beantragen. Das Programm läuft seit 2008.
«Da gibt es junge Eltern, die perfekt Deutsch sprechen. Ihre Kinder sind hier zur Welt gekommen», erläutert Martin Heiz. «Zu Hause schauen aber die Grosseltern zu den Kindern. Ihren Enkeln fehlt dann der Kontakt zu Schweizer Kindern. Sie kommen in den Kindergarten und können kein Wort Deutsch. Das ist ein schlechter Start in die Schule.»
Das Projekt «Impuls Zusammenleben Aargau Süd» will deshalb vor allem im Vorschulbereich ansetzen. So genannte «Schlüsselpersonen» sollen die ausländischen Familien davon überzeugen, ihre Kinder in Krippen oder Spielgruppen zu schicken. «Schlüsselpersonen beherrschen unsere Sprache perfekt. Aber sie kommen aus einem anderen Kulturkreis und kommen so an die Leute heran als Türöffner», sagt Martin Heiz.
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