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Isabelle Flöss in ihrem Büro
Legende: «Eine grössere Artenvielfalt ist nicht immer nur gut», erklärt Isabelle Flöss, Biologin und Projektleiterin beim Kanton Aargau. Fremde Pflanzen können auch zu Schäden führen. Stefanie Pauli/SRF

Aargau Solothurn Mehr Pflanzen und Tiere in Aargauer Wälder

Naturfachleute des Kantons Aargau messen jährlich die Artenvielfalt von Brutvögeln, Pflanzen, Gehäuseschnecken und Schmetterlingen. Über 500 Messpunkte sind im Kanton verteilt, zum Beispiel auf landwirtschaftlich genutztem Land oder in Siedlungen. Die meisten liegen jedoch im Wald.

Seit 1996 erhebt die Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau die Artenvielfalt im Kanton. Im Vergleich zu Landwirtschaftsland und Siedlungen weist der Wald einen deutlich höheren Artenreichtum auf. Zwischen 1996 und 2010 ist die Artenvielfalt im Aargauer Wald zudem stetig gestiegen.

Anstieg dank «Lothar» und Hitzesommer

Kessler-Index

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Mit Hilfe des Kessler-Index drückt der Kanton die Veränderung der Artenvielfalt aus. Vögel, Schnecken, Schmetterlinge und Pflanzen stehen dabei stellvertretend für die Gesamtheit der Arten in Wald, Landwirtschaft und Siedlung. 2000 stand der Index bei 100, aktuell liegt er bei 106 Punkten.

Der lange Anstieg der Artenvielfalt im Wald dürfte auf den Sturm «Lothar» und den Hitzesommer 2003 zurückzuführen sein, schreibt die Biologin Isabelle Flöss im Umweltmagazin des Kantons. «Vor allem die Fichte hat unter dem Sturm und dem heissen Sommer gelitten», erklärt Flöss gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.

Viele Rottannen sind durch den Fall von anderen Bäumen plötzlich in der Sonne gestanden. Besonders im heissen und trockenen Sommer 2003 seien deshalb viele Fichten abgestorben. Löcher bedeuten mehr Sonne, was wiederum mehr verschiedene Pflanzen wachsen lässt. Und diese ziehen mehr Tiere an.

2010: Kehrtwende

Seit vier Jahren steigt die Artenvielfalt jedoch nicht mehr. Experten erklären sich die aktuelle Stagnation auch durch den Rückgang des Bestandes der Rottanne. Dieser verursacht, dass weniger verschiedene Brutvögel in die Aargauer Wälder kommen.

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