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Hürzeler «zappelt» im Netz, zu sehen sind mehrere Frauenhände welche das Netz, den sogenannten «Grasbogen», halten.
Legende: Auch Bildungsdirektor Alex Hürzeler landete schon im Netz des «Weibervolkes», anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums im 2012. ZVG

Aargau Solothurn Meisterschwander «Weiberherrschaft» neu samstags statt montags?

Es ist ein über 300 Jahre alter Brauch: In dieser Woche gehen in Meisterschwanden die Mädchen und Frauen des Dorfes mit Netzen auf Männerfang. Die sogenannte «Weiberherrschaft» beginnt immer donnerstags und endet montags. Nun soll der «Meitlimontag» auf den Samstag verschoben werden.

Der «Männerfang»

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Legende: ZVG

Am Donnerstag begeben sich die Frauen und Mädchen in altmodische Roben gekleidet auf Männerfang. Mit Netzen, sogenannten «Grasbogen», besuchen sie die Lokale, tanzen und fangen einen Mann. Dieser wird zum nächsten Lokal getragen, wo er eine Runde zahlt und so wieder freikommt. Zudem erhält er eine Plakette, damit er kein zweites Mal gefangen wird.

Es ist ein alter Brauch in Meisterschwanden: Rund um den zweiten Sonntag im Januar übernehmen die Frauen das Ruder im kleinen Aargauer Dorf. Diese sogenannte «Weiberherrschaft» beginnt am Donnerstag und endet am Montag. Diesen Donnerstag ist es nun wieder soweit.

Seit über 300 Jahren gibt es diesen Brauch, das genaue Ursprungsdatum ist nicht bekannt. Und nun soll an dieser alten Tradition etwas geändert werden. Das schreibt die Aargauer Zeitung. Bis anhin gabs den «Meitlidonnerstag», danach den «Meitlisonntag» und zuletzt den «Meitlimontag». Doch am Montag finden sich immer weniger Frauen, die am Brauch teilnehmen können, erklärt Manuela Schneiter gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Schweizer Radio SRF. Sie ist Präsidentin der Meitlisonntagsvereinigung.

Am Montag hatten früher in Meisterschwanden praktisch alle frei, und so konnten viele am Brauch teilnehmen.
Autor: Manuela Schneiter Präsidentin Meitlisonntagsvereinigung

Das Problem: «Am Montag hatten früher in Meisterschwanden praktisch alle frei, und so konnten viele am Brauch teilnehmen.» Mittlerweile ist dem nicht mehr so. «Und das bedeutet, dass am ‹Meitlisonntag› ebenfalls weniger Frauen dabei sind - weil sie am Montag eben nicht mehr frei haben», erklärt Schneiter.

Der neue Vorschlag: Der «Meitlimontag» wird - samt Programm - auf den Samstag verlegt. Kinderball, Jugend-Disco und das Maskentreiben der Mädchen wären neu am Samstag.

Mehrere Anträge für den «Meitlisamstag»

Dieser Vorschlag stammt nicht nur von der Vereinigungs-Präsidentin. «Wir haben mehrere schriftliche Anträge erhalten mit dem gleichen Vorschlag», hält Schneiter fest. Doch nicht alle sind damit einverstanden. Yvonne Fischer, ehemaliges Mitglied, sagte in der Zeitung: «Der Samstag hat im Meitlisonntags-Brauch nichts zu suchen.»

Am Donnerstagabend werden die Mädchen und Frauen, welche in Meisterschwanden an diesem Brauch teilnehmen, zuvor an der Generalversammlung über dieses Anliegen abstimmen.

Manuela Schneiter hofft, dass der Antrag angenommen wird und damit der Brauch weiterlebt. Und wenn's ein Nein gibt? «Dann habe ich schon etwas Angst um den Brauch», gibt die Präsidentin der Meitlisonntag-Vereinigung zu.

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