Für den Beruf «Gleisbauer» Nachwuchs zu finden ist nicht so einfach. Es bestünden viele Vorurteile, sagt Sandra Fichte vom Ausbildungsverbund «Login». Dabei sei der Beruf nicht nur auf die körperliche Arbeit beschränkt. «Gerade Geometrie ist sehr wichtig bei der Arbeit. Bei Neu- oder Umbauten muss man genaue Berechnungen machen, darum steht Mathematik an erster Stelle», erklärt Sandra Fichte.
Learning by doing
Vor vier Jahren wurde erstmals ein Lehrstellen-Express durchgeführt um mit diesen Vorurteilen aufzuräumen. Das neue Bewerbungsverfahren ist kürzer. In einem fünftägigen Kurs wird eine Eignungsabklärung und ein medizinische Schlussuntersuchung durchgeführt. Dazwischen lernen die Schnupper-Lehrlinge den Beruf besser kennen. Nicht nur im Theorieraum, sondern vor allem bei der Teamarbeit auf den Gleisen. Dort sollen die Schnupper-Lehrling gleich selber ans Werk.
Auf der Schnupperlehr-Baustelle
In Olten in der nähe des Bahnhofs üben die zukünftigen Gleisbauer ihr Handwerk. An verschiedenen Posten lernen die 14 jungen Schnupperlehrlinge erstmals mit Maschinen und Werkzeug umzugehen.
Die Schnupperlehrlinge messen Gleise aus, montieren Schwellen und schleifen und schneiden Metall-Schienen zurecht. Ueli Moser, Ausbildungsverantwortlicher für Gleisbauer-Lehrlinge in unserer Region, weiss, was einen guten Gleisbauer vor allem ausmacht. «Die Freude an der Arbeit ist das Wichtigste. Wenn man auf das Interesse und dem Willen zum Anpacken schaut, kann man schnell sagen, ob das ein Gleisbauer wird oder nicht», sagt Ueli Moser, der selber 24 Jahre als Gleisbauer arbeitete.
Lehrstellen-Express auch für andere Berufe
Bis im Sommer 2015 will der Ausbildungsverbund «Login» das Konzept Lehrstellen-Express auch auf andere Berufe übertragen. Im Berufen rund um Elektrotechnik und Gebäudereinigung könnte es schon bald einen Lehrstellen-Express geben.