Viele Wasserkraftwerke haben Fischtreppen, sie ermöglichen es den Fischen den Kraftwerksturbinen auszuweichen. Das funktioniert flussaufwärts einigermassen gut, weil die Fische wegen der Strömung in Richtung Ufer schwimmen und dort dann die Fischtreppe finden.
Anders ist es flussabwärts. Die Fische schwimmen oder treiben einfach mit der Strömung, sie geraten also in die Kraftwerke und damit in die Turbinen. «Wenn Fische in die Turbinen gelangen, ist das meist tödlich für sie», erklärt Christoph Dietschi vom Solothurner Amt für Umwelt gegenüber Radio SRF. Deshalb müsse man Einrichtungen einbauen, welche die Fische zu einer Abstiegsmöglichkeit leiten. Das ist aber nicht ganz einfach.
Gerade bei grösseren Wasserkraftwerken ist es kompliziert. Dort könnte eine Lenkungseinrichtung für Fische den Hochwasserschutz behindern. Eine richtige Lösung gebe es bisher für das Problem noch nicht, sagt Patrick Rötheli von der Aargauer Abteilung Landschaft und Gewässer.
Der Kanton hat deshalb nun mehreren Kraftwerken im Aargau den Auftrag gegeben, eine Lösung zu suchen, wie Publikationen im Amtsblatt zeigen. Auch im Kanton Solothurn sind entsprechende Bemühungen im Gang. Hintergrund ist die revidierte Gewässerschutzgesetzgebung des Bundes.
Millioneninvestitionen
Es ist zwar noch nicht klar, was die Kraftwerke genau machen müssen oder können. Trotzdem scheint es sicher, dass grosse Kosten entstehen. «Es sind sicher Dutzende Millionen, welche investiert werden müssen», so Rötheli vom Aargauer Umweltdepartement. Auch sein Solothurner Kollege spricht von einigen Millionen Franken.
Die Kraftwerksbetreiber müssen die Massnahmen bezahlen. Sie dürfen die Kosten aber theoretisch auf die Kunden abwälzen. Das heisst: Der Strompreis könnte durch den Fischschutz leicht ansteigen, und zwar um 0,1 Rappen pro Kilowattstunde.