Die CVP, die mit ihrem parlamentarischen Vorstoss diese Diskussion in Gang gesetzt hatte, verlangte, dass gut verdienende Eltern die wirklichen Kosten eines betreuten Mittagessens übernehmen sollen, rund 31 Franken pro Kind.
Der Gemeinderat setzte in seinem Gegenvorschlag die Obergrenze für vermögende Eltern bei 18 Franken fest, die Finanzkommission wollte sie auf 20 Franken erhöhen. Am Schluss setzte sich der Vorschlag der Finanzkommission durch.
Für den Gemeinderat würde eine zu hohe Obergrenze dazu führen, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr am Mittagstisch betreuen lassen, sondern sie zum Beispiel in einen Take-away schicken würden.
Fragwürdige Diskussion
Eigentlich war die Diskussion im Rat fragwürdig, war der Rat doch eigentlich gar nicht zuständig für die Festsetzung der Tarife. Die Tarifregelung liegt nämlich ganz in der Kompetenz des Gemeinderats. Mit anderen Worten: Der Einwohnerrat führte im Prinzip eine Scheindiskussion. Der Gemeinderat kündigte aber an, dass er das Resultat der Abstimmung als Anregung entgegennehmen wolle.
Erstaunt zeigten sich diverse Sprecher der bürgerlichen Seite über die effektiven Vollkosten eines Mittagessens und dass hier etwas geschehen müsse. Gemeinderätin Yvonne Feri betonte hingegen, dass der Mittagstisch in Wettingen überhaupt nicht teurer sei als in vergleichbaren Gemeinden wie Baden oder Aarau.
Über 2 Millionen für Strassensanierungen
Im weitern genehmigte der Rat zwei Strassensanierungsprojekte inklusive Sanierung der Werkleitungen für rund 4,1 Millionen Franken. Bei beiden Projekten kürzte der Rat den Posten «Unvorhergesehenes» um die Hälfte und sparte so gegen 200‘000 Franken.