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Aargau Solothurn Modekette Blackout hat einen Käufer gefunden

Ein Drittel der Blackout-Filialen wird ab Juli von der deutschen Jeans Fritz Handelsgesellschaft weitergeführt. Alle anderen Filialen der Oensinger Modekette sind geschlossen worden. Die 500 Mitarbeitenden haben die Kündigung erhalten. Wie viele Jeans Fritz übernimmt, ist noch unklar.

Mit dem Verkauf von 31 der ursprünglich 92 Filialen könne nur ein Teil der Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden. Blackout suche mit den regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV aktive Lösungen für all jene Mitarbeiter, die nicht vom Käufer übernommen werden, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

Einige Personen konnten demnach bereits an andere Unternehmen vermittelt werden. Für mehr als die Hälfte der 21 Lernenden konnte ein neuer Lehrbetrieb gefunden werden.

Schwierige Suche nach einem Käufer

«Wenn man die Marktsituation anschaut, dann war es nicht einfach, einen Käufer zu finden», sagt Karin Heimann, Sprecherin von Blackout. «Aber wir sind sehr froh, dass wir nun einen Käufer gefunden haben.»

Der Käufer, das ist die deutsche Jeans Fritz Handelsgesellschaft für Mode. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Hüllhorst in der Nähe von Hannover. Jeans Fritz hat in Deutschland 280 Filialen und beschreibt sich auf der Internetseite folgendermassen:

«Die JEANS FRITZ Handelsgesellschaft für Mode mbH hat sich als Anbieter für trendige Jeans und Casualwear in Deutschland als eine feste Größe etabliert. Insgesamt betreibt der westfälische Bekleidungsanbieter bundesweit über 280 eigene Filialen, in denen Denim in vielfältigen Variationen und Größen sowie angesagte Mode- und Accessoire- Trends im mittleren Preissegment präsentiert werden.»

Expansion in die Schweiz

Weiter erfährt man, dass die Firma «auf Wachstumskurs» sei. In Deutschland plane man im Jahr 2016 «zahlreiche Eröffnungen». Zum Wachstumskurs von Jeans Fritz gehört nun offenbar auch der Sprung in die Schweiz. Das Unternehmen übernimmt 31 Blackout-Filianen und führt diese auch unter dem Label «Blackout» weiter. Offen bleiben z. B. die Filialen in Aarberg und in Schönenwerd.

Ob auch ein Drittel der Mitarbeitenden zu Jeans Fritz gehe, das wisse man noch nicht genau, sagt Karin Heimann von Blackout. Dazu stehe man noch in Verhandlungen. Blackout hat aber allen 500 Mitarbeitenden gekündigt, also auch jenen, die eventuell für die neuen Besitzer aus Deutschland arbeiten können.

Nachlassverfahren bis Ende Oktober

Blackout hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Verlust in Millionenhöhe abgeschlossen und konnte den Liquiditätsengpass nicht überwinden. Seit Februar befand sich Blackout in der provisorischen Nachlassstundung . Seit Anfang Mai läuft nun die definitive Nachlassstundung.

Bis Ende Oktober müssen die 31 Filialen an Jeans Fritz übergeben werden und der operative Betrieb von Blackout wird eingestellt. Weiter werden die Forderungen der Gläubiger beurteilt. Diesen wird ein Nachlassvertrag zur Tilgung der Schulden vorgelegt. Kommt ein solcher Vertrag zustande und stimmt das Gericht dem Dokument zu, ist der Fall Blackout erledigt.

Blackout gibt nicht bekannt, wie gross der Schuldenberg ist. Auch zu den Forderungen der Gläubiger gibt es keine Angaben. Wie viel Jeans Fritz für die 31 Filialen bezahlt, ist nicht bekannt.

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