Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Untersuchung am Möhlinbach betreffen die Wanderungsbewegungen der Lachse. Bekannt war, dass die Fische beim Erreichen einer gewissen Grösse Richtung Rhein und schliesslich ins Meer abwandern. Wann sie jedoch genau abwandern, lag im Dunkeln.
Dank der Untersuchung weiss man nun, dass die Lachse über die lange Periode von Januar bis Mai abwandern. Das zeigen Recherchen des Regionaljournals von Radio SRF. Allerdings nur nach grösseren Regenfällen. Für David Bittner, Fachbereichsleiter Fischerei beim Kanton Aargau, könnte man diese Erkenntnis ganz praktisch umsetzen.
Kraftwerke abstellen wenn Lachse kommen?
Problematisch sei der Fischabstieg durch die Kraftwerke, sagt David Bittner im Interview mit Radio SRF. Dank der Studie hat man nun neue Lösungen: «Im Extremfall könnte ich mir darum vorstellen, dass man den Kraftwerksbetrieb zu bestimmten Zeiten den Fischwanderungen anpasst.» Will heissen: das Kraftwerk würde für kurze Zeit abgestellt.
Neben den Wanderungsbewegungen hat die Studie auch die Konkurrenzsituation zwischen Lachs und Bachforelle untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sich die zwei Fischarten nicht konkurrenzieren.
Die Studie am Möhlinbach wurde von dem Masterstudenten Florin Kunz des Forschungsinstituts Eawag über den Zeitraum eines Jahres durchgeführt. Lachse und Bachforellen wurden mit einem Reiskorn-grossen Sender versehen.
Bis 2020 durchgängiger Rhein
Vor dem Bau der Wasserkraftwerke in der Schweiz gab es tausende Lachse. Diese wanderten vom Rhein, über die Aare hinauf bis in den Brienzersee. Seit über 20 Jahren gibt es Wiederansiedlungsversuche. Bis 2020 soll der Rhein baulich durchgängig werden für Lachse - so dass die Fische bis ins Meer und wieder zurück in die Schweiz wandern können. Bis jetzt ist dies nur drei Lachsen gelungen.