Gründer und Leiter des Musical Chors der Kantonsschule Olten ist Konrektor und Musiklehrer Ueli Trautweiler.
SRF: Ueli Trautweiler, 25 Jahre sind eine lange Zeit, weshalb ist nun Schluss?
Als ich den Chor 1991 gründete, war mein Bedürfnis, einen Jugendchor auf die Beine zu stellen, der sich der modernen Literatur widmet mit Jazz und Pop. Während 25 Jahren gelang es uns, den Drive aufrechtzuerhalten. Mich dünkt es gut, aufzuhören, so lange dieser Drive noch da ist, und alle es bedauern, dass Schluss ist.
Wie gelang es ihnen, diesen Drive aufrechtzuerhalten? Oder anders gefragt: Was ist das Spezielle am Musical Chor? Schülerchors gibt es ja viele...
Die Liebe zur Musik und die Bereitschaft mehr zu leisten haben uns getragen. Wir haben den Chor zu einem Teil unserer Freizeit werden lassen und vielleicht mehr investiert als andere Schülerchors. Also, ich möchte natürlich niemanden etwas unterstellen. Wir hatten auf jeden Fall das Glück, das wir uns gegenseitig immer wieder vorwärts treiben konnten.
Es haben sich bestimmt viele Höhepunkte angesammelt in all den Jahren. Wenn sie Einen herauspicken müssen, welcher ist das?
Hm, das ist wirklich schwierig. Ich würde sagen «Hairspray». Das haben wir 2011 aufgeführt, im grossen Stil, mit deutschem Text und den englischen Originalliedern. Wir feierten damals das 20-Jahr-Jubiläum des Chors. Ungefähr 5000 Menschen sahen sich das Musical an. Das war ein ziemlicher Erfolg.
Nun steht das Abschiedskonzert an. Wie steht es um Ihre Emotionen?
Ich wünsche mir, dass wir alle zusammen eine gute Party haben. Das Konzert, das wir zusammengestellt haben, besteht auch nicht nur aus «Best-of»-Stücken, wir bringen auch neu einstudierte Lieder. Danach stossen wir an. Und dann ist Zeit für Neues. Meine Emotionen? Ich freue mich auf das Konzert heute Abend.
A propos Neues: An der Kanti Olten wird es auch künftig einen Schülerchor geben, Sie haben bereits ein neues Projekt angestossen...
Richtig. Zusammen mit einem Kollegen bin ich daran, einen etwas anderen Chor als den Musical Chor auf die Beine zu stellen. Wir möchten weniger Chormitglieder, dafür umso mehr proben, auch ausserhalb der Schulzeit, um eine möglichst hohe Qualität zu erzielen.
(Das Gespräch führte SRF-Redaktorin Wilma Hahn)