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Aargau Solothurn «Nach der Panzerfahrt hatte das Grosi Tränen in den Augen!»

Motorräder, Jeeps, Panzer, Flugzeuge, ganze Militärcamps können Besucher vom Freitag bis am Sonntag in Birmenstorf (AG) betrachten. Am 6. «Convoy to Remember» dreht sich alles um Militärgeräte aus allen möglichen Epochen und allen möglichen Ländern. Und: Manche Leute leben sogar auf dem Areal.

«Chriegerle ist doof»

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Das Militär-Oldtimer-Treffen wird immer wieder als Kriegsverherrlichung kritisiert. Gegen diese Vorwürfe wehrt sich OK-Präsident Adrian Gerwer vehement. «Wir spielen hier nicht Krieg, aber wir stellen vergangene Ereignisse dar. Damit kämpfen wir gegen das Vergessen und warnen auch vor neuen Kriegen.»

Das kleine Dorf Birmenstorf gleicht zurzeit einem Militärmuseum: Auf den Strassen fahren Militär-Oldtimer umher, auf den Trottoirs spazieren Männer in alten Uniformen, in der Kiesgrube kurven Panzer herum und am Himmel drehen alte Militäflugzeuge ihre Runden.

Besuch aus den USA

Anlass ist der «Convoy to Remember», ein internationales Treffen, das zum 6. Mal in Birmenstof stattfindet. Angereist sind Militärfans aus der Schweiz und dem Ausland. Es hat Vereine aus Holland, die zum Beispiel Camps detailgetreu nachbauen. Ein Mann ist sogar aus Santa Barbara (USA), angereist.

In der Kiesgrube Birmenstorf haben die Organisatoren eine Piste bereit gemacht, auf der Panzerbesitzer mit ihren Fahrzeugen herumkurven können. Angereist ist auch René Junod. Der Zürcher Oberländer besitzt einen alten Panzer, «eines derjenigen Modelle, die als letzte in der Schweiz hergestellt wurden», wie er gegenüber Radio SRF1 erklärt.

Warum sammelt man Panzer? «Um das verstehen zu können, muss man selber mal mitgefahren sein», meint Junod. Mit einem Lächeln erzählt er, dass einmal sogar eine 80-jährige Grossmutter mit seinem Panzer mitfahren wollte. «Es war ihr Lebenstraum», erinnert sich Junod. «Sie konnte zwar nicht mehr selber einsteigen, aber die Fahrt hat ihr so gut gefallen, dass sie zuletzt Tränen in den Augen hatte.»

Erinnerungen an «Gilberte de Courgenay»

Mischa Meile stammt selber aus Birmenstorf und nimmt schon längere Zeit am «Convoy to Remember» teil. Dieses Mal hat er einen Grenzposten am Rhein nachgebaut, inklusive kleinem Wasserkanal. Dazu gehören eine Brücke, ein Turm und eine Gastwirtschaft mit Klavier. «Hier wird eine Frau ab Freitagnachmittag Klavier spielen. Unsere Idee war, dass wie damals Gilberte de Courgenay, eine Serviertochter, die Soldaten aufheitert», erzählt Meile.

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Bis zu 25'000 Besucher erwarten die Organisatoren in Birmenstorf. Noch bis am Sonntag dauert der «Convoy to Remember». Das offizielle Ende ist am Sonntagabend um 18 Uhr angesetzt.

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