-
Bild 1 von 4. Museumspädagogin Joya Müller erklärt SRF-Praktikant Fynn Müller, wie früher in Salpeterküchen Stickstoff aus Stallerde gewonnen wurde. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 4. Stickstoff prägt unseren Alltag: Er kommt im Blut, im Harnstoff oder im Fleisch vor. Bildquelle: Fynn Müller, SRF.
-
Bild 3 von 4. Stickstoff kann auch Kunst sein, wie in den Vitrinen vor dem Naturmuseum Solothurn zu sehen ist: Düngerkristalle aus Stickstoff des schweizerischen Künstlerduos Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Bildquelle: Fynn Müller, SRF.
-
Bild 4 von 4. Das Naturmuseum Solothurn zeigt die Ausstellung über den Stickstoff bis zum 23. Oktober. Bildquelle: Fynn Müller, SRF.
Er ist geruch- und farblos, und lässt uns in seiner reinen Form sogar ersticken. Und trotzdem ist er ein Grundbaustein fürs Leben. Er ist Bestandteil unserer DNA, kommt in den Sauerstofftransportern des Blutes (Hämoglobin) vor, und ohne Stickstoff könnten wir gar nicht atmen: Die Luft besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff.
Das alles macht die neue Sonderausstellung im Naturmuseum Solothurn erlebbar. Zudem zeigt sie die Geschichte des Stickstoffs. Wie er früher in sogenannten Salpeterküchen aus Stallerde gewonnen, und wie 1913 ein chemisches Verfahren entdeckt wurde.
Die Sonnen- und Schattenseiten des Stickstoffs
«Grüner Klee und Dynamit»
Mit dem Haber-Bosch-Verfahren konnte erstmals unbegrenzt Stickstoffdünger aus Luft und Erdgas produziert werden. Mehr Stickstoff bedeutete auch grössere Ernten, was wiederum dazu führte, dass mehr Menschen ernährt werden konnten. Die Weltbevölkerung ist von weniger als zwei Milliarden im Jahr 1913 auf heute sieben Milliarden Menschen angewachsen, was durch dieses Verfahren erst möglich wurde.
Es gibt auch eine Schattenseite dieser Entwicklung: Früher waren es die grossen Kriege des 20. Jahrhunderts, die wegen des nun genügend vorhandenen Sprengstoffs so lange andauerten. Denn Stickstoffverbindungen sind auch die Grundsubstanz von fast allen Sprengstoffen und Treibladungen.