Inzwischen sind die Störungen auf allen Strecken behoben. Allerdings: Der tiefliegende Nebel im Wynental störte den Bahnverkehr vom frühen Morgen bis gegen 11 Uhr.
Wegen des Temperatursturzes habe es für die Vereisung der Fahrleitungen gerade gereicht, erklärte der Mediensprecher von Aar Bus und Bahn gegenüber Radio SRF. Direktor Mathias Grünenfelder sprach zuvor gegenüber der Nachrichtenagentur sda von einem «Naturereignis».
Weniger Spannung als bei SBB
Die Stromspannung der WSB-Fahrleitung sei geringer als bei den SBB-Fahrleitungen. Eine höhere Spannung könne die Bildung des Eises auf den Leitungen etwas abwehren. so Grünenfelder. Bereits vor dem ersten Zug am frühen Morgen habe man versucht, mit Extrafahrten die Fahrleitungen «warm zu halten». Es habe jedoch keine Chance gegeben.
Lange Zeit steckte ein Zug im Wynental fest, andere Züge mussten zum Teil langsamer fahren. Das Fahrgastinformationssystem der WSB habe am Mittwochmorgen leider auch nicht funktioniert.
In der Nacht sei ein Update vorgenommen worden. Nicht alle Fahrgäste hätten deshalb auf den Bahnhöfen korrekt informiert werden können.
Eine «sehr spezielle» Situation
Zu Betriebsstörungen wegen vereister Fahrleitungen kam es auch bei der Regionalbahn Aare Seeland Mobil (ASM). Zwischen Solothurn und Wiedlisbach auf der Linie Solothurn-Langenthal war die Strecke für den Bahnverkehr bis nach 9 Uhr noch unterbrochen. Es verkehrten Ersatzbusse.
Auch beim «Bipperlisi» liegt die Stromspannung tiefer als bei den SBB, wie ein Mediensprecher auf Anfrage von Radio SRF erklärte. Das mache eine Vereisung der Fahrleitungen wahrscheinlicher.
Allerdings: Ein solches Ereignis wie am Mittwoch habe die Bahngesellschaft seit fünf Jahren nicht mehr erlebt, wie der Mediensprecher betonte.
Die Aare Seeland Mobil habe mit älteren Fahrzeugen wie Rangierlokomotiven die Zugstrecke enteisen können. Diese Fahrzeuge könnten auch bei gefrorenen Fahrleitungen fahren und das Eis von den Leitungen «kratzen», wie es weiter hiess.