Ohne Kalkstein und Mergel gibt es keinen Zement. Beide Rohstoffe finden sich im Aargau. Für die ansässigen Zementhersteller wie Holcim oder Jura Cement wird es jedoch immer schwieriger, an die Rohstoffe zu kommen. Denn gegen neue Abbaugebiete regt sich häufig Widerstand. Seit 10 Jahren ist die Zementindustrie bereits erfolglos auf der Suche nach neuen Abbaugebieten.
Trotz starkem Gegenwind den Dialog suchen
Und genau da will der neue Verein «cementaargau.ch» ansetzen. Im Dialog mit Politikern und Wirtschaft aber auch der meist kritischen Bevölkerung will sich die neue Lobby stark machen für den Abbau in der Region. Nahe Steinbrüche sicherten die Standorte der Zementwerke und damit auch Arbeitsplätze, argumentiert der Verein. Solche Steinbrüche in unmittelbarer Umgebung der Zementwerke gibt es in der Regel bereits, jedoch gehen die Vorräte dort laut dem Verein langsam zu Ende. Neue Abbaustandorte sind gefragt.
Mögliche Abbaugebiete sind laut dem kantonalen Richtplan bei Thalheim, bei Schinznach-Dorf, bei Effingen/Unterbözberg und im Raum Veltheim/Auenstein/Oberflachs. Anwohner fürchten sich vor mehr Verkehr und vor der Verschandelung der Landschaft durch die Steinbrüche. Die neue Zement-Lobby hat also keine leichte Aufgabe.
Im Verein stark machen sich verschiedene Politiker. Präsident des Vereins ist der SVP-Grossrat Martin Keller aus Obersiggenthal. Der FDP-Politiker Martin Bhend aus Oftringen ist Vizepräsident. Und auch Hans Killer von der SVP und diverse Vertreter der Bau- und Zementbranche sind im neuen Verein aktiv.