Die einzige Bergschule Brunnersberg soll geschlossen werden. Das haben die vier Standortgemeinden entschieden. Und daran konnte auch der Kantonsrat nichts ändern, der am Dienstag aufgrund von zwei Vorstössen ausführlich darüber diskutiert hat.
Einige Kantonsräte brachten der Schule Sympathien entgegen. Auch eine Gesamtschule, in der Kinder aller Jahrgänge gemeinsam unterrichtet würden, sei zeitgemäss. Letztendlich sei es aber Sache der betroffenen Gemeinden, ob sie die Schule weiterführen wollen oder nicht.
Brunnersbergler sind in die Hauptstadt gereist
Für die Bergschule kämpfte vor allem SVP-Kantonsrat Beat Künzli, der selber auf dem Brunnersberg zur Schule ging. Auch er sei fürs Sparen, meinte Künzli zur Tatsache, dass eine separate Schule für die Bergkinder mehr kostet, als wenn diese ins Tal zur Schule gehen. Es könne aber nicht sein, dass man Standplätze für Zigeuner errichten wolle, und gleichzeitig keinen Rappen habe für die Bevölkerung auf den Jurakreten.
Mehrere Bewohner des Brunnersbergs verfolgten die Kantonsratsdebatte als Zuschauer. Sie waren extra vom Berg in die Hauptstadt gereist. Bauer Marcel Vetter zeigte sich nach der Diskussion enttäuscht darüber, dass der Kantonsrat die Bergschule aufgegeben hat. Das Leben in abgelegenen Gegenden verarme, wenn man alles zentralisiere.
Neue Gespräche vereinbart
Nach der Debatte trafen sich die angereisten Freunde der Bergschule hinter den Kulissen mit dem Solothurner Bildungsdirektor und einem der Gemeindepräsidenten, welche den Schliessungsentscheid gefällt hatten.
SVP-Kantonsrat Beat Künzli kommentierte das kleine Treffen wie folgt: «Die Debatte im Kantonsrat hat dazu geführt, dass die Gespräche zwischen den betroffenen Vertretern der Schule und der Gemeinden neu aufgenommen werden».
Im Gespräch sollen nun Lösungen gesucht werden für die Anliegen der Bergbevölkerung. Offensichtlich war bislang zuwenig ernsthaft miteinander gesprochen worden.