Inertstoffe – Bauschutt wie nicht recyclierbare Teile aus Beton, Steinen oder Ziegel – sollen im Kanton Solothurn in einer grossen Deponie im Attisholzwald deponiert werden. Der Solothurner Regierungsrat hat den kantonalen Richtplan so angepasst, dass die bestehende Deponie vergrössert werden kann.
Platz für die nächsten mindestens 50 Jahre
Das Ausmass der geplanten Deponie auf dem Gebiet der Gemeinden Flumenthal und Riedholz ist riesig: Sie wird vier bis fünf Millionen Kubikmeter Bauschutt fassen. Das entspricht in etwas zwei Mal der Grösse der ägyptischen Cheops-Pyramide.
Die Grube mitten im Wald soll aber laut Rolf Glünkin vom Amt für Raumplanung nicht auf einmal ausgehoben werden. Nur rund je ein Drittel der geplanten Fläche soll schrittweise geöffnet werden.
Gegen die Richtplananpassung hat es laut Kanton keine Beschwerden gegeben. Einige Einwendungen seien nun als nächstes im Nutzungsplan zu klären.
Anwohner haben Angst vor Mehrverkehr
Widerstand gegen die grosse Deponie könnte es jetzt in diesem nächsten Schritt geben. Anwohner haben sich bereits bei der Anpassung des Richtplans gemeldet. Sie befürchten mehr Lastwagen auf den Strassen im Gebiet, welche den Bauschutt anliefern.
Zudem gibt es Bedenken, dass die Deponie Auswirkungen auf das Grundwasser haben könnte. Auch die geplante Anlieferung des Schutts mit Güterzügen muss noch ausgearbeitet werden.
Rolf Glünkin beschwichtigt aber. Es seien bereits Abklärungen erfolgt. Demnach müsse man nur mit leicht mehr Lastwagenverkehr rechnen. Das Grundwasser werde von der Deponie nicht tangiert.
Römische Ruinen nicht betroffen
Als nächstes muss der Bundesrat die Richtplananpassung genehmigen, danach erfolgt die Auflage des Nutzungsplans. Wenn das Verfahren wie geplant weiter läuft, sollte es Ende 2016 abgeschlossen sein.
Nicht betroffen von der Inertstoffdeponie im Attisholzwald sollen die benachbarten Ruinen aus der Römerzeit sein. Wegen Überresten einer Villa wurde die Lage der Deponie angepasst.