Der Grenchner Kunstführer ist aber nicht bloss eine Auflistung von Kunstwerken. Vielmehr soll er dazu animieren, sich in der Stadt zu bewegen und sich die verschiedenen Kunstwerke anzusehen.
Regionaljournal Aargau Solothurn: Silvan Granig, Sie sind der Kulturverantwortliche der Stadt Grenchen. Wie muss man sich den neuen Kunstführer vorstellen?
Silvan Granig: Wir haben in diesem Kunstführer Grenchner 118 Kunstwerke abgebildet. Die Werke sind gegliedert in einen Spaziergang in der Innenstadt und in eine Velotour durch die Aussenquartiere von Grenchen. Für beide Rundgänge braucht man je etwa 45 Minuten.
Was für Kunstwerke sieht man auf diesen Rundgängen?
Vom Graffitti über ein 60-jähriges Steinfries bis hin zum bekannten «Kappeliteufel» aus der Barockzeit. Vom Kreiselschmuck über Wandbilder in Verwaltungsgebäuden bis hin zu Skulpturen im Garten des Kunsthauses. Die Palette der öffentlichen Kunst ist sehr breit. Bei einem Rundgang erfährt man übrigens auch sehr viel über die Geschichte von Grenchen und erhält einen ganz neuen Blick auf die Stadt.
Richtet sich der Kunstüfhrer an Grechnerinnen und Grenchner, oder ist er auch für Auswärtige interessant?
Sowohl als auch. Für Auswärtige ist der Kunstführer ein wunderbarer Schlüssel, um den Reichtum von Grenchen zu entdecken. Aber auch ich als Grenchner habe sehr viel Neues entdeckt. Viele dieser Kunstwerke sieht man ja täglich, aber nimmt sie gar nicht mehr bewusst wahr…
Sie haben die Arbeit am Kunstführer bei früherer Gelegeneheit mal als «veritable Schatzsuche» bezeichnet. Was haben Sie persönlich Neues entdeckt in Grenchen – haben Sie einen neuen Lieblingsplatz in der Stadt?
Keinen Lieblingsplatz, aber ein Lieblingskunstwerk. Es befindet sich bei uns in der Stadtverwaltung. Es zeigt ein Pferd, auf welchem ein Mann sitzt. Das Bild stellt den «wiehernden Amtsschimmel» dar. Ich finde es schön, dass eine Verwaltung genug Selbstironie aufbringen kann, um einen Amtsschimmel aufzuhängen. Es sind solche kleine Sachen, die einem auf den Rundgängen zum Schmunzeln bringen. Solche Sachen gibt es aber ganz viele zu entdecken im neuen Kunstführer.