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Aargau Solothurn Neustart mit einem Flugschüler auf dem Flugplatz Birrfeld

Zum Auftakt der Frühlingsserie «Neustart» begleitet das Regionaljournal einen Flugschüler bei einer seiner ersten Flugstunden und besucht gleichzeitig den Flugplatz Birrfeld. Dieser wird vom Regionalverband Aargau des Aero-Clubs der Schweiz (AECS) betrieben, der heuer seinen 80. Geburtstag feiert.

«Heute machen wir zum einen den Kurvenflug, zum anderen diverse Checks wie den ‹clime-check›, ‹approaching preparation› und ‹final check›.» Während der Reporter als Laie nur staunend zuhört, macht sich Flugschüler Jeremia Ferro fleissig Notizen und nickt zu jedem Fachbegriff, den Fluglehrerin Irene Leemann aufzählt.

Keine Nervosität

Flugbetrieb Birrfeld

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2013 Jahr gab es auf dem Flugplatz Birrfeld 67'930 Starts und Landungen. Das ist etwas mehr als im Jahr zuvor. Als Rekordjahr gilt 1987: Damals gab es über 125'000 Flugbewegungen. Geflogen werden darf an praktisch allen Tagen, ausser am Karfreitag, dem Bettag und am ersten Weihnachstag. Aktuell sind rund 220 Flugzeuge auf dem Birrfeld stationiert.

Wir sitzen an einem Tisch im Hauptgebäude des Flugplatzes Birrfeld, wo sich Jeremia Ferro am Montagvormittag auf seine vierte Flugstunde vorbereitet. 27-jährig ist er und will Linienpilot werden, erklärt der junge Mann aus Kleindöttingen.Seine Lehrerin ist etwa doppelt so alt und halb so gross wie er, dafür umso zackiger. Ob Jeremia Ferro nervös ist? Nachdem er etwas zögerlich mit «Nein» antwortet, doppelt sie nach mit «Na hoffentlich nicht!».

Ja, sie ist streng, das gibt sie selber zu. Aber ihr Schüler ist froh und dankbar darüber. Nachdem beide das Flugprogramm besprochen haben, gehen sie zu einem der Hangars und bereiten alles für den Flug vor. Um 10.15 Uhr ist es soweit: Das Kleinflugzeug hebt ab zu einem rund 50-minütigen Flug.

Flugschüler will später Linienpilot werden

Während der Reporter die Aussicht geniessen und Fotos schiessen kann, muss Schüler Ferro diverse Manöver fliegen, die Maschine ruhig halten oder die Flughöhe wechseln. «Es war noch etwas ruppig hie und da, aber wir waren sicher unterwegs», lobt die Lehrerin ihren Schüler nach dem Flug.

Jeremia Ferro will später einmal Linienpilot werden, und deshalb noch in diesem Jahr die Lizenz erhalten, um Kleinflugzeuge fliegen zu dürfen. «Ich hab einen engen Zeitplan, wenn ich es bis zum Linienpilot schaffen will», sagt der 27-Jährige.

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Jubiläum für die Betreiber des Birrfeld

Betrieben wird der Flugplatz Birrfeld vom Regionalverband Aargau des Aero-Clubs der Schweiz (AECS), und dieser Regionalverband feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag.

Der Flugplatz Gheid in Olten inspirierte die Gründer dazu, in der Region Baden selber aktiv zu werden. In einer Chronik der Segelfluggruppe Olten wird am 29. April 1934 von einem «fulminanten» Flugbetrieb berichtet. Noch am gleichen Abend treffen sich im Café Ring in Olten die Sektion «Jura» von Mitgliedern der Segelfluggruppen Baden, Lenzburg, Olten und Wynental.

Im August findet dann beim Sennhof auf dem Heitersberg ein erstes Segelfluglager statt, mit 5 Flugzeugen und 16 Piloten. Insgesamt gibt es 277 Starts mit gerade mal gut 4 Stunden Flug. Im November 1935 starteten die Badener erstmals im Birrfeld mit einer ausgeliehenen Autowinde. Und ab dem 19. Oktober 1937 konnten die Aargauer dann mit Motor- und Segelfliegern auf eigenem Grund im Birrfeld starten und landen.

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