Zukünftige Rekruten absolvieren bei der militärischen Aushebung einen Sporttest. Diese Daten werden festgehalten und analysiert. Statistische Analysen bergen aber stets auch Tücken.
Schlappe Basler
In einem Vergleich der Kantone in der «NZZ am Sonntag» stehen die vermeintlichen Sportskanonen, die Zuger, mit durchschnittlich 75 Punkten von 120 ganz vorne im Ranking. Dicht gefolgt von den Zürchern.
Ganz am anderen Ende der Darstellung sind die Nordwestschweizer. Der Kanton Aargau auf dem viertletzten Platz, die Solothurner auf dem zweitletzten und die «schlappen Basler», wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, machen mit knapp 65 Punkten das Schlusslicht.
Fit, fitter, Zürich? – der Schein trügt
In insgesamt fünf Rekrutierungszentren legen die Stellungspflichtigen den Sporttest ab. In Rüti im Zürcher Oberland werden unter anderen die Zuger und Zürcher getestet. Wie Recherchen des Regionaljournals Aargau Solothurn zeigen, ist der Anteil derjenigen, welche den Sporttest absolvieren, in Rüti aber viel geringer als in anderen Zentren. Das bestätigt Thomas Wyss, der die Daten für den Bund auswertet: «In Rüti werden deutlich mehr Stellungspflichtige vom Sporttest dispensiert, als in anderen Zentren. In Rüti machen nur 60 Prozent den Test.»
Die Vermutung liegt nahe, dass die 40 Prozent, die den Sporttest in Rüti nicht machen, die sportliche Spitzenquote der Zürcher und Zuger runterziehen würden.
Rekrutierungszentrum entscheiden selbst
Wer den Sporttest machen muss und wer nicht, das entscheidet das jeweilige Rekrutierungszentrum selbst. Nach einer Untersuchung entscheidet der Arzt, wer zum Sporttest antreten muss, erklärt Oberst Roland König, Kommandant des Aargauer Rekrutierungszentrums in Windisch.
In Windisch waren es letztes Jahr übrigens 80 Prozent, die den militärischen Sporttest absolviert haben.