Knapper könnte das Ergebnis fast nicht sein: 220 Ja-Stimmen haben sich gegen 218 Nein-Stimmen (bei 14 Enthaltungen) durchgesetzt und damit das Ende der Schule in Etzgen besiegelt.
Bisher gehen die 140 Schüler der Schule Mettauertal in Etzgen und Wil zur Schule. Das lohne sich rein betriebswirtschaftlich nicht, sagte Gemeindepräsident Peter Weber. Der Gemeinderat hat verschiedene Varianten, zusammen mit einer Arbeitsgruppe, durchgerechnet. Er kommt zum Schluss: Ein einziger Schulstandort in Wil macht am meisten Sinn.
Wir haben in Wil eine frisch sanierte Schulanlage. Ein Standort für 140 Schüler reicht gut.
Zudem gebe es in der Gemeinde Wil noch das alte Gemeindehaus. Es muss sowieso saniert werden und könnte dann auch für die Schule genutzt werden, falls die bestehende frisch sanierte Schulanlage dereinst nicht mehr ausreichen würde. Dies ein weiteres Argument des Gemeinderates für den Standort Wil.
Stufenmodell statt Schulstandortschliessung
Eine Interessensgruppe sah das freilich anders: Sie wollte beide Schulstandorte erhalten. Das Raumangebot des Schulhauses und der Aussenanlagen in Etzgen seien ideal für die Qualität der Schule. Zudem sei die Schule in Etzgen in gutem Zustand, sagt Viktor Steinacher, Lehrer und Mitglied der IG.
Die Gruppe rund um ehemalige Behördenmitglieder aus Etzgen schlägt ein Stufenmodell vor: Kindergarten bis 2. Klasse wären dann in Etzgen. Ab der 3. Klasse würden die Schüler nach Wil gehen.
Die Schulanlage in Etzgen ist gut erhalten. Zudem haben die Vereine hier Platz für das kulturelle Leben.
Es ist nicht die erste Schliessung eines Schulstandortes in der Fusionsgemeinde Mettauertal. Deshalb hat der Gemeinderat auch Verständnis für den Widerstand. Es sei ein emotionales Thema, sagt auch Gemeindepräsident Weber.
Es seien aber meist die Erwachsenen, die sich schwer tun. Die Kinder könnten einen 3-Kilometer-Weg per Bus gut verkraften, ist er überzeugt.