Seit 16 Jahren ist Max Läng Gemeindeammann von Obersiggenthal. Er hat schon viel erlebt, aber am Donnerstagabend gab es auch für ihn eine Premiere, nämlich die längste Sitzung, die der Rat je hatte.
Fünf Stunden lang diskutierte das Dorfparlament über die Revision der Nutzungsplanung und damit über Einzonungen. Eigentlich, so argumentierte der Gemeinderat, sollte man acht Hektaren einzonen. Denn alle Prognosen zeigten, dass Obersiggenthal in den nächsten Jahren ein grosses Wachstumspotenzial habe.
Aber der Gemeinderat beschränkte sich in seinen Anträgen auf eine Erweiterung der Bauzone um drei Hektaren. Davon zwackte der Grosse Rat schon im September eine Hektare ab. Er nahm das Gebiet «Loo» aus dem Richtplan.
Der Einwohnerrat hatte also nur noch über zwei Hektaren zu befinden. Am Schluss flog auch noch das «Ried» aus dem Zonenplan. SVP und SP waren gegen die Einzonung. Deshalb hat Obersiggenthal jetzt nur noch im «Häfelerhau» neues Bauland.
Für die Gemeinde heisst das, dass sie vor allem auf Wachstum nach innen setzen muss. Gemeindeammann Max Läng: «Auf den ersten Blick ist das Resultat der Diskussion im Einwohnerrat enttäuschend. Wir können aber die innere Verdichtung fördern, zum Beispiel Hochhäuser bauen.»