Das Wichtigste in Kürze:
- Deponie Eberloch liegt innerhalb der Schutzzonen der Quellfassung von Zufikon
- In den 70er-Jahren wurde hier Hausabfall im grossen Stil deponiert, wie in vielen Gemeinden in den Kantonen Aargau und Solothurn
- 250'000 Franken kostet die Sanierung der Deponie
- Sanierungsdauer beträgt ca. 6 Wochen
- Oberwil-Lieli saniert die Deponie freiwillig, sie erhält dafür keine Abgeltungen von Kanton oder Bund
- Rund 1500 Tonnen Aushub müssen weg. Am tiefsten Punkt wird bis zu 5 Meter tief gegraben.
Eigentlich besteht für die Deponie Eberloch kein dringender Sanierungsbedarf. Trotzdem will die Gemeinde die Altlast loswerden. Beim letzten Gewitter habe es Giftstoffe ausgeschwemmt, das wolle man im idyllischen Waldstück mit Weiher vermeiden, sagt Gemeinderat Christoph Emmenegger im Gespräch mit Radio SRF. Oberwil-Lieli könne sich die Sanierung leisten, man habe den «Güsel» verursacht, nun gelte es ihn umweltgerecht zu entsorgen.
Der Entscheid der Gemeinde freut Josef Brem. Er betreibt den nahegelegenen Bauernhof. Ein Teil des Landstücks, auf welchem jahrelang Abfall deponiert wurde, ist im Besitz seiner Familie. Es sei schön, dass die Altlast wegkomme. Früher, als Kind, habe man diese Art von Entsorgung nie hinterfragt.
Ich erinnere mich, wie wir als Kinder jeden Samstag gespannt gewartet haben, was der Kipper in der Deponie anliefert.
Früher habe die Deponie gelebt, sagt Brem im Interview mit Radio SRF. Viele Ratten, viel Abfall, auch mal ein Gerüst eines Autos oder Kühlschränke wurden hier gelagert. Vieles davon wurde angezündet und verbrannt. Plastik, Heizungsradiatoren, Fässer allerdings wurden bis heute nicht abgebaut und finden sich nun in Teilen des Humus wieder.
Überraschungen gehören dazu
Stück für Stück wird die Erde abgetragen, oberhalb des Hangs zwischengelagert. Hier nehmen Geologen Proben und entscheiden, was in normale Inertstoff-Deponien kommt, und was speziell entsorgt werden muss. Gefährlich sei der Job nicht, es brauche allerdings viel Handarbeit, um die kleinen Plastikteile zu sortieren, erklärt Beda Müller, Ingenieur und Projektleiter vor Ort.
Man sieht nicht in den Boden hinein, es gibt immer wieder Überraschungen.
Die Befragungen zur Deponie in der Bevölkerungen hätten gezeigt, dass nicht allzu viel Belastung zu erwarten sei, sagt Gemeinderat Christoph Emmenegger. Jetzt, nach über zwei Tagen baggern, zeige sich, dass die Erde zum Teil doch verseuchter ist als angenommen. Hier müssten aber noch genaue Proben genommen werden.