Im Februar hatte der Gemeinderat noch entschieden, für den letzten Teil der Wasserleitung Sternenweg eine öffentliche Ausschreibung zu machen. Er wollte diesmal auf Nummer sicher gehen.
Wasserleitungen, bzw. die dafür benötigten Röhren, sind im Dorf nämlich ein kontroverses Thema. Der Gemeinderat hatte andere Teilstücke der Wasserleitung schon sanieren lassen. Ohne Beschluss der Gemeindeversammlung und ohne öffentliche Ausschreibung.
Die Sanierung sei dringend gewesen, hatte der Gemeinderat damals argumentiert. Die in Oensingen ansässige Firma Von Roll Hydro war damit aber gar nicht einverstanden. Sie hätte gern die für die Sanierung benötigten Rohre geliefert. Ein grosser Teil der Bevölkerung solidarisierte sich mit Von Roll Hydro. Wegen des Streits wurden die Arbeiten unterbrochen. Erst im März bewilligte die Gemeindeversammlung nachträglich das Geld für die Sanierung.
Grosse Schäden befürchtet
Damit der letzte Teil der Sanierung problemlos über die Bühne geht, wollte der Gemeinderat rechtlich sauber vorgehen und entschied eben, den Auftrag öffentlich auszuschreiben.
In einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt der Gemeinderat nun aber, die Sanierung der Wasserleitung sei so dringend, dass die Zeit nicht reiche für eine Ausschreibung. «Nach Einschätzung der Fachleute befindet sich die alte Leitung in einem geradezu verheerenden Zustand», heisst es in dem Schreiben. Der Gemeinderat befürchtet, die Leitung könnte brechen und daraufhin explodieren. «Das würde zu immensen Schäden an den angrenzenden Liegenschaften, Einstellhallen und Baustellen führen.»
Angesichts der neuen Erkenntnisse sieht sich der Gemeinderat zu sofortigem Handeln gezwungen. Das letzte Teilstück der Wasserleitung «Sternenweg» soll so schnell wie möglich saniert werden.
Dass es wieder keine Leitungen von der ortsansässigen Von Roll Hydro gibt, werde bestimmt wieder zu reden geben, das weiss auch Gemeinderat Martin Brunner und bestätigt dies gegenüber Radio SRF. Die Werkhofkommission habe dies trotzdem so vorgeschlagen.
Von wem die marroden Leitungen sind, die nun ausgewechselt werden müssen, das wollte Brunner nicht sagen.