Es ist bisher einmalig: Eine Gemeinde mit 12‘000 Einwohnern kann nicht garantieren, dass die eigene Feuerwehr alleine ausrücken kann. Die Feuerwehr Oftringen ist unter Umständen auf Hilfe aus Zofingen angewiesen. Das Problem ist, dass die Feuerwehr-Offiziere aus Oftringen auswärts arbeiten und somit während der Arbeitszeit nicht ausrücken können.
Deshalb musste Oftringen mit Zofingen sprechen und erhält nun auch Hilfe aus der Nachbargemeinde. Die Stützpunktfeuerwehr Zofingen unterstützt ihre Kollegen in Oftringen, teilt die Stadt Zofingen mit. Die Zusammenarbeit hat am Montag begonnen und dauert bis Ende 2014.
Wie der Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Oftringen, Ruedi Geissbühler, gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF sagte, liege das Problem häufig bei den Arbeitgebern. Diese sähen es nicht gerne, wenn ihre Angestellten Feuerwehr-Offizier sind oder werden. Die Aus- und Weiterbildung sei auch sehr zeitaufwändig.
Feuerwehren arbeiten vermehrt zusammen
Das Problem, dass Feuerwehrleute während des Tages keine Zeit haben, kennen auch andere Gemeinden. Wie der Feuerwehrinspektor der Aargauischen Gebäudeversicherung, Urs Ribi, auf Anfrage sagte, seien vor allem kleinere Gemeinden betroffen.
Deshalb müssen die Gemeinden vermehrt zusammenarbeiten. Das heisst etwa, dass ein Alarm bei drei Feuerwehren gleichzeitig ausgelöst wird. Es rücken dann auch die Feuerwehren aus drei Gemeinden gleichzeitig aus, aber mit weniger Einsatzkräften als am Abend.
Eine Berufsfeuerwehr wäre auf jeden Fall keine Lösung, so Ribi. Eine Professionalisierung mache nur in grossen Städten wie etwa Zürich und Bern Sinn. Im Aargau wäre eine Berufsfeuerwehr auch zu teuer. (bras)