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Schwarz-weiss-Foto von Robert Walser, wie er an eine Wand gelehnt auf einem Stuhl sitzt.
Legende: Ein Porträtfoto von Robert Walser, aufgenommen im Jahre 1907 in Berlin. Robert Walser-Stiftung Bern/Keystone

Aargau Solothurn «Ohne Achtsamkeit beachte ich alles»

Die Wechselwirkung zwischen dem Schaffen des Schweizer Schriftstellers Robert Walser anderen Kunstbereichen ist das Thema einer Ausstellung im Aargauer Kunsthaus in Aarau. Gezeigt werden Werke, die von Walsers Texten beeinflusst wurden, aber auch solche, die Walser selber inspirierten.

Robert Walser sei eine der Schlüsselfiguren der literarischen Moderne im 20. Jahrhundert gewesen, vergleichbar mit Frank Kafka, Robert Musil oder James Joyce, schreibt das Kunsthaus zur Ausstellung «Ohne Achtsamkeit beachte ich alles». Damit soll die Vielfalt von Walsers Wirkung auf andere Kunstrichtungen erstmals breit aufgezeigt werden.

Breite Palette an Werken

Die Ausstellung besteht aus zwei ineinandergehenden Bereichen. Ein Teil besteht aus Bildern, Zeichnungen, Videoarbeiten, Installationen und Skulpturen von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Bei allen diesen Werken waren Texte von Walser die Inspirationsquelle.

Gezeigt werden Werke von 13 Künstlerinnen und Künstlern aus fünf Ländern. Sieben davon sind nach Walsers Tod geboren, darunter auch Thomas Hirschhorn. Dazu kommen Bilder, die von 13 Schweizer oder deutschen Zeitgenossen von Robert Walser stammen.

Auch dabei: Der Solothurner Cuno Amiet

Zur Person

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Robert Walser wurde 1878 in Biel geboren und machte später eine Banklehre. Bis 1905 lebte er in der Schweiz und ging dann nach Deutschland. Bevor er 1921 nach Bern zurückkehrte, schrieb er mehrere Romane und Texte. Walser starb am Weihnachtstag 1956 in Herisau. Heute gilt er als einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Diese Künstler sind alle Mitte oder Ende der 1880er Jahre geboren und Anfang oder Mitte der 1900er Jahre gestorben. Die bekannteste sind die Schweizer Arnold Böcklin, Ferdinand Hodler, Giovanni Segantini oder der Solothurner Cuno Amiet.

Vielen diesen Bildern sei Robert Walser entweder in der Schweiz oder in Berlin begegnet, schreibt das Kunsthaus.

In der Schweiz habe Walser eher beschauliche Landschaftsbilder gesehen. In Berlin dagegen sei er mit radikalen Werken in Berührung gekommen, die ihm eine Welt eröffneten, die nach vollkommen anderen Gesetzen funktionierte.

Die Werke beider Bereiche sind in der Ausstellung nicht voneinander isoliert, sondern gehen ineinander über. Laut Kunstmuseum ermögliche dies interessante Dialoge zwischen Positionen der Gegenwartskunst und historischen Gemälden. Die Ausstellung öffnet am 10. Mai und dauert bis zum 27. Juni.

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