«Entscheiden», «Home», «nonstop» – seit Jahren zeigt das Stapferhaus seine Ausstellungen im Zeughaus zu Lenzburg. Richtig eingeschlagen hat vor allem die aktuelle Ausstellung «Entscheiden. Über das Leben im Supermarkt der Möglichkeiten». Wenige Tage vor dem definitiven Ende haben bereits 108'000 Personen den Weg ins Zeughaus gefunden, beinahe doppelt soviele, wie beim bisherigen Spitzenreiter «nonstop».
Die Stapferhaus-Ausstellungen sind mittlerweile weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Einzelne Ausstellungen werden sogar im Ausland gezeigt, unter anderem auch die aktuelle, «Entscheiden». Und weil die Lösung im Zeughaus nur eine provisorische ist, denkt die Leitung des Stapferhauses seit Jahren über eine definitive, feste Lösung nach.
Wie weiter mit dem erfolgreichen Stapferhaus?
Standort beim Bahnhof Lenzburg
Bei der Suche nach einem neuen Standort ist die Stiftung Stapferhaus vis-à-vis des Bahnhofs Lenzburg fündig geworden. Hier könnte sie für 5,7 Millionen Franken ein Landstück kaufen, wo sie ihr «Haus der Gegenwart» bauen könnte, eine neue Stätte für die künftigen Ausstellungen.
Der Vorvertrag ist unterschrieben, die Stadt Lenzbrug hat einen Beitrag von 2 Millionen Franken zugesichert, den Rest müsste der Kanton Aargau übernehmen. Allerdings stehen die Zeichen beim Kanton im Moment auf «Sparen». Dass die Kantonsregierung einen Beitrag von 3,7 Millionen Franken einfach so durchwinkt, ist denn auch alles andere als sicher.
Kein Geld, Ende des Projekts
Ein Nein des Aargaus würde aber das Ende des Projekts «Haus der Gegenwart» bedeuten, sagt Detlef Vögeli, Projektleiter beim Stapferhaus. Denn bei einem Rückzug des Kantons würden auch die zugesicherten Beiträge der Stadt Lenzburg hinfällig. Einen allfälligen Plan B hat die Stiftung im Moment nicht bei der Hand.
Thomas Pauli, Chef der Abteilung Kultur beim Kanton Aargau, ist sich der Schwere dieses Entscheids bewusst. Auch er weiss, dass es Kredite in Millionenhöhe zur Zeit nicht einfach haben. Aber er ist zuversichtlich, gerade weil das Stapferhaus so bekannt ist. «Wir reden hier von einem kulturellen Leuchtturm, das dürfen wir nicht vergessen», meint Pauli.
Und er glaubt auch, dass selbst ein Nein nicht das Ende des Stapferhauses bedeuten müsste. «Dann müssten wir wieder von vorne anfangen und uns alle Optionen offen halten», sagt er gegenüber Radio SRF. Dann stünde unter Umständen selbst der Standort Lenzburg zur Disposition.