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Aargau Solothurn Olten: Eine neue Buslinie mit mässigem Nutzen

Am 14. Dezember nimmt der Busbetrieb Olten-Gösgen-Gäu AG (BOGG) die Stadtbuslinie 504 neu in Betrieb. Mit dabei: Vier neue Haltestellen für das Quartier Schöngrund. Doch die Freude im Quartier hält sich in Grenzen.

Bus des Busbetriebs OGG auf einer Landstrasse
Legende: Die neue Buslinie bringt Pendler aus dem Quartier Olten Südwest zum Bahnhof: Wer im Schöngrund wohnt, hat das Nachsehen. zvg/Busbetrieb OGG

Aktuell macht der Busbetrieb Olten (BOGG) Werbung für die neue Stadtbuslinie 504, auch im Schöngrund Quartier. Auf dem Linienplan an den vier neuen Haltestellen gut erkennbar: Der Bus fährt eine grosse Schlaufe durch das Quartier, der mühsame Spaziergang auf den zum Teil eher steilen Quartierstrassen zu den bisher weit entfernten Haltestellen entfällt.

Pendler müssen zu Fuss gehen

Doch der Blick auf den Fahrplan lässt die Quartierbewohner ernüchtern: Die Busse verkehren im Schöngrund Quartier nur zu «Nebenverkehrszeiten». Konkret von 08:14 Uhr bis 11:31 Uhr und von 13:14 Uhr bis 15:31 Uhr. In Stosszeiten also gibt es keine Busverbindungen an den neuen Haltestellen: Die Berufspendler müssen weiterhin zu Fuss gehen.

Toni von Arx, Direktor der BOGG erklärt: «Die neue Linie wurde primär zur Erschliessung des neuen Stadtteils Olten Südwest konzipiert. Hier verkehren die Busse im 20-Minuten-Takt und natürlich auch zu den Hauptverkehrszeiten.» Die Linie durch das Schöngrund Quartier sei eher für Menschen bestimmt, die zum Beispiel Einkäufe in der Stadt erledigen wollten, so von Arx. Er selber ist mit der Lösung für das Schöngrund Quartier auch nicht wirklich zufrieden.

Politik und Geld bestimmen das Angebot

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Doch die Politik und insbesondere die Finanzlage der Stadt geben den Rahmen vor. «Wir betreiben diese Linie nur mit einem Fahrzeug», erklärt von Arx das Rätsel des eher fragwürdigen Fahrplan-Angebots im Schöngrund.

Damit die Pendler aus Olten Südwest rechtzeitig zu den Schnellzügen ab Olten gelangen, müsse man in den Stosszeiten auf die Schlaufe durch das Schöngrund Quartier verzichten.

Die neue Buslinie läuft für zwei Jahre als Versuchsbetrieb. Deshalb muss die Stadt Olten die Kosten alleine tragen: 600'000 Franken sind budgetiert. Der Kanton Solothurn beteiligt sich nur an den Kosten dieser Stadtbus-Linie, wenn die Auslastung gross genug ist. «Wir müssen im Moment also möglichst günstig fahren», so Toni von Arx gegenüber SRF.

Ausbau im Schöngrund möglich?

Er geht davon aus, dass das neue Busangebot beim Publikum ankommt und in zwei Jahren definitiv eingeführt wird - dann mit Unterstützung des Kantons. Und: Toni von Arx hält es durchaus für möglich, dass dann auch das Angebot im Schöngrund Quartier noch ausgebaut wird.

Allerdings: «Die Politik wird entscheiden, ob die Erschliessung im Schöngrund noch besser wird.» Möglich wäre nämlich auch, dass die Oltner Politik in zwei Jahren einfach die gute Auslastung der Buslinie zufrieden zur Kenntnis nimmt. Und angesichts der knappen Gemeindefinanzen dann trotzdem auf einen Ausbau des Angebots verzichtet.

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