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Aargau Solothurn Oper Schenkenberg ist pleite

Die Oper Schenkenberg ist am Ende: Wie Recherchen des SRF-Regionaljournals zeigen, muss der Verein Konkurs anmelden. Die Freiluftoper «Rigoletto» in Windisch verursachte erneut ein grosses Defizit und nun ist klar, dass es nicht mehr weitergeht. Was mit den offenen Forderungen geschieht, ist unklar.

Peter Bernhard, Intendant und künstlerischer Leiter der Oper Schenkenberg, hat am Mittwoch, 16. November, einen schweren Gang vor sich. Er wird auf dem Konkursamt die Bilanz des Vereins Oper Schenkenberg deponieren. Und das heisst: Der Verein ist zahlungsunfähig «Die Oper Schenkenberg ist gestorben, das kann man wohl so sagen», so Peter Bernhard im Gespräch mit Radio SRF.

Wie gross das Loch in der Kasse ist, sagt er nicht. Aber es handle sich um einen sechsstelligen Betrag. Von dritter Seite ist zu hören, es sei mindestens eine halbe Million Franken.

Peter Bernhard weist darauf hin, dass nicht die Ausgaben das Problem gewesen seien. Man habe den «Rigoletto» in Windisch sogar grünstiger produzieren können als budgetiert. Das Problem seien aber die fehlenden Zuschauer gewesen. Man habe etwa 5000 Karten zu wenig verkauft für die Oper. Entsprechend gross sei nun das Defizit.

Diverse Lieferanten der diesjährigen Produktion «Rigoletto» bestätigen gegenüber Radio SRF, dass ihre Rechnungen noch nicht bezahlt sind. Im August wurde die Oper in Windisch aufgeführt und nach wie vor sind also Forderungen offen.

Keine «Tosca» in Solothurn

Der Konkurs der Oper Schenkenberg hat auch Auswirkungen auf den Kanton Solothurn. 2015 hatte das Festival Solothurn Classics angekündigt, mit der Oper Schenkenberg fusionieren zu wollen. Eine «Absichtserklärung» sei unterzeichnet, sagten Vertreter der beiden Vereine damals.

Man verfolge das Ziel, abwechslungsweise in den Kantonen Aargau und Solothurn grosse Open-Air-Opern zu produzieren, jeweils unter Einbezug spezieller Orte. Geplant war, 2017 auf der Bastionsmauer beim Baseltor in der Stadt Solothurn die Oper «Tosca» zu spielen.

Der Konkurs der Oper Schenkenberg lässt diesen Traum nun platzen. Peter Bernhard: «Wir haben immer gesagt, dass es in Solothurn nur eine Oper gibt, wenn wir mit dem ‹Rigoletto› schwarze Zahlen schreiben. Aber jetzt muss ich sagen: Es wird in Solothurn keine ‹Tosca› geben.»

Überrascht von dieser unangenehmen Nachricht ist Peter Kofmel. Er ist Präsident des Vereins Solothurn Classics. Erst am Montag kam er von einem Auslandaufenthalt zurück. Und am Dienstag erfuhr er vom bevorstehenden Konkurs seines Kulturpartners. Wie geht es nun weiter? «Ich weiss nichts, ich denke nichts, ich sage nichts», so Kofmel gegenüber Radio SRF.

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