Wer heute mit dem Auto zur Arbeit fährt und dort parkiert, zahlt in den meisten Fällen für seinen Parkplatz. Auch mehrere Aargauer Gemeinden machen das so, wie beispielsweise Aarau, Baden oder Lenzburg. Dieses Modell wollte auch Suhr einführen, und kämpft seit über einem Jahr dafür. Und auch die letzte Infoveranstaltung zum Thema brachte wenig Verständnis ans Tageslicht.
Helle Begeisterung war nicht zu spüren.
Am jüngsten Infoanlass Ende letzter Woche hätten die Anwesenden nicht wirklich Freude gehabt am Ansinnen, bemerkt Beat Rüetschi, Gemeindeammann von Suhr. Dass künftig Lehrer und andere Verwaltungsangestellte zahlen sollen, wenn sie vor dem Gemeindehaus oder den Schulen parkieren wollen, das wirft hohe Wellen.
Lehrer mit kleinen Pensen schonen
Zwar verstehen die Betroffenen das Anliegen durchaus, erklärt Rüetschi. «Aber der Preis für die Parkplätze und wie das Preissystem aussieht, da gibt es wenig bis kein Verständnis.» Am Infoanlass äusserten Lehrer und Verwaltungsangestellte Bedenken, dass sie zu viel bezahlen müssten. Besonders dann, wenn beispielsweise ein Lehrer nur einige Stunden pro Woche an der Schule sei.
«Wir denken hier an ein System, welches Gebühren pro Stunde verrechnet», informiert Rüetschi. So würden gerade Lehrer mit einem kleinen Pensum nicht zu stark belastet. Doch dafür habe man am Infoanlass ebenso wenig Beifall geerntet wie für die Idee an sich.
Gemeinde will nicht mehr Geld verdienen
Nun sitzen Gemeinderat und Schulpflege nochmals zusammen und brüten erneut über den Preis. Bereits im Oktober 2013 gab es ein Informationsforum zum Thema. Ein Jahr später ist man also noch nicht weiter. Nach dieser Sitzung allerdings möchte Beat Rüetschi endlich zum Punkt kommen.
Eine weitere Informationsveranstaltung werde es nicht geben. Danach wolle man die kostenpflichtigen Parkplätze einführen. Es gehe nicht darum, die Suhrer Gemeindekasse zu füllen, so Rüetschi.
Wir wollen ein Umdenken herbeiführen in Sachen Verkehr.
Auch Lehrer sträuben sich gegen ein Umdenken
Das Geld, welches durch die Parkplätze in die Gemeindekasse kommt, soll denn auch nicht dort bleiben. «Wir könnten uns vorstellen, zum Beispiel Elektrovelos anzuschaffen, mit denen man von einem Schulhaus zum anderen gelangen kann», überlegt sich Rüetschi. Dass gerade auch Lehrer dieser Vision nichts abgewinnen können, erstaunt den Gemeindeammann.