Die Geschichte beginnt vor über 40 Jahren und ist ein bewegtes Hin- und Her. Eine typische Passions- also Leidensgeschichte eben: Damals lernen sich zwei Solothurner Künstler kennen: Komponist Urs Joseph Flury und Dichter Beat Jäggi (1915-1989). Gemeinsam arbeiten sie an einem Weihnachtsoratorium.
Ein paar Jahre später überreicht der Dichter dem Komponisten ein Manuskript einer Passion. Für den Komponisten Urs Joseph Flury stehen zu dieser Zeit jedoch andere Aufgaben im Vordergrund. Er vergisst die Vertonung der Passion. In der Zwischenzeit verstirbt Dichter Beat Jäggi.
2012 erhält Urs Joseph Flury plötzlich den Auftrag, die Passion von Beat Jäggi zu vertonen. Er startet die kompositorische Arbeit. Nach drei Jahren Arbeit zieht der Auftraggeber seinen Auftrag aber zurück. Für den Komponisten einerseits natürlich ärgerlich, andererseits sei er auch dankbar dafür, dass er den Anstoss zur Vertonung von aussen erhalten habe, wie er im Interview mit Radio SRF erzählt.
Der Text hat mich beflügelt.
Das Werk umfasst 20 Nummern, mit Chor, Orchester sowie verschiedenen Solistenrollen. Für den erfahrenen Komponisten und Leiter des Solothurner Kammerorchesters war die Arbeit nicht einfach. Insbesondere das Komponieren der vielen Chöre hätte ihn am Ende etwas ermüdet. Beflügelt wurde die kompositorische Arbeit jedoch durch die Dichtungen seines Solothurner Kollegen.
Es ist der beste Chor, den ich finden konnte.
Besonders stolz ist Urs Joseph Flury auf seinen professionellen Chor. Dank eines Freundes konnte er die Züricher Sing- Akademie für die «Passion» begeistern. «Es ist der beste Chor, den ich finden konnte.»