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Aargau Solothurn Preisdruck: Aargauer CD-Lieferant musste rasch reagieren

Es hat 1984 mit der Produktion von Kassetten angefangen. Seit 1996 setzt Adon Production AG, wie das Unternehmen aus Neuenhof heute heisst, auf die CD- und DVD-Produktion. Doch die Firma musste nun dem Preisdruck aus dem Ausland nachgeben. Die eigene CD-Produktionsstrasse wurde soeben verkauft.

Bis vor ein paar Wochen lief die CD-Presse in Neuenhof noch auf Hochtouren. Nun stehen die Maschinen still. Einige davon wurden nach Tschechien verkauft, andere nach Brasilien. Die CD lebt dort voraussichtlich noch etwas länger als in Europa.

CD-Presse
Legende: Das Pressen von CDs lohnt sich nicht mehr für das Aargauer Unternehmen. Nun wird in Österreich gepresst. Sir Robin Photography

«Die CD hat einen langen Lebenszyklus, wir waren eines der ersten CD-Presswerke in Europa. Unterdessen rechnet sich die Produktion in der Schweiz nicht mehr», erklärt Andreas Krüsi, CEO der Adon Production AG.Trotzdem wolle man die Marktführerposition nicht abgeben, so Krüsi weiter.

Gepresst werden die Musiktonträger nun in Österreich. Der Vertrieb, die Beratung, die Dienstleistung rund um die CD bleiben aber in Neuenhof. Im KMU mit 35 Mitarbeitern macht der Verkauf von CDs und DVDs immer noch 60 Prozent des Umsatzes aus.

Früher mussten wir uns alle 10 bis 15 Jahre neu erfinden, nun alle 3 bis 5 Jahre. Wir müssen Produkte immer wieder neu evaluieren.
Autor: Andreas Krüsi CEO Adon Production AG Neuenhof

Neue Technologien, Konkurrenz aus dem Ausland: Adon musste immer wieder umdenken. Seit 2011 setzt das Aargauer KMU auf das Geschäft mit Plastikkarten im Kreditkartenformat.

Tankkarten, Kundenkarten, Eintrittskarten für Sportanlässe – das Geschäft mit Karten und der Verwaltung der entsprechenden Kundendaten laufe gut. Hier wolle man noch weiter ausbauen, heisst es beim Unternehmen.

Man müsse innovativ sein, ist CEO Andreas Krüsi überzeugt. Als kleines, wendiges KMU gelinge das häufig relativ gut. Langfristig wolle man Arbeitsplätze sichern und allenfalls ausbauen. Als Nächstes will Adon auf weitere Zahlsysteme setzten. Nicht unbedingt in Form von Plastikkarten, sondern in Form für Apps für Smartphones.

Unternehmensgrösse nicht unbedingt entscheidend

Für Peter Lüscher, den Geschäftsleiter der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK), lässt sich nicht eindeutig festlegen, ob kleine oder grosse Unternehmen mit der aktuellen Frankenstärke besser zurechtkommen: «Man kann das nicht eins zu eins auf die Grösse umlegen.» Wichtig sei, ob eine Firma flexibel sein kann und ob sie weiterhin Produkte anbieten kann, die nachgefragt werden.

Dass Aargauer Firmen, so wie die Adon aus Neuenhof, einzelne Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagern, dieser Trend dürfte sich aber vermutlich noch fortsetzen, mutmasst Lüscher: «Vieles kann man hier unter diesen Bedinungen kaum mehr konkurrenzfähig produzieren.» Die Verlagerung dürfte sich also nach dem Entscheid der Nationalbank tendentiell noch verschärfen.

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