Das Erlebnis beginnt beim Musical «The American» schon bevor die Aufführung überhaupt angefangen hat. Der Ort, das stillgelegte Thermalbad in Baden, schafft eine ganz spezielle Atmosphäre: Die Zuschauer sitzen im ehemaligen Schwimmbecken und die Bühne steht auf dem Liegebereich. Wer vor der Vorstellung noch schnell auf die Toilette muss, sucht sich seinen Weg vorbei an den ehemaligen Garderoben.
Der «American Dream»
Sobald das Musical beginnt, taucht man ein in die Agglomeration einer Grossstadt. Hier treffen die verschiedenen Kulturen aufeinander. Klischees und Vorurteile sind bestimmend. Der junge Türke eröffnet einen Kebab-Stand, der Schweizer ist ein Bünzli im kleinkarierten Hemd, der Afrikaner scheint mit Drogen zu dealen und die Deutsche ist ständig auf Zack.
Alle leben sie aneinander vorbei. Bis ein ominöser Amerikaner auftaucht. Niemand weiss genau wer er ist und was er in der Schweiz macht. Trotzdem schafft er es in kürzester Zeit mit seiner «Sun-Fun-And nothing to do»-Einstellung die Bewohner des Wohnblocks zu vereinen.
Am Ende der Geschichte verschwindet der Amerikaner genau so plötzlich wie er gekommen ist und niemand weiss so genau, ob er real war oder doch nur ein «American Dream».
Daniel Kandlbauer in der Hauptrolle
Beim Premieren Publikum ist die farbenfrohe, leicht chaotische Multikulti-Geschichte sehr gut angekommen. Vor allem das motivierte, junge Team wurde von den Premieren-Besuchern in den höchsten Tönen gelobt.
Das Musical wurde vom Aargauer François Ruedin geschrieben. Regie geführt hat David Imhoof. In der Hauptrolle des «American» zu sehen ist Daniel Kandlbauer. «The American» im stillgelegten Thermalbad Baden läuft noch bis am 2. Juni.