Ende 2014 soll die Gebäudehülle an das Paul Scherrer Institut übergeben werden. Die Montage des Maschinenkomplexes zur Erzeugung der Röntgenlichtblitze und der Aufbau der ersten experimentellen Einrichtungen sollen in den Jahren 2015 und 2016 erfolgen. Geplant ist, dass die Anlage Ende 2016 in Betrieb geht.
Der unterirdische Bau muss extrem stabil sein
Der SwissFEL wird knapp 740 Meter lang sein. Die Anlage selbst wird grösstenteils unterirdisch verlaufen. In einem rund 550 Meter langen Tunnel werden Röntgenlichtblitze erzeugt, die dann an die ebenfalls unterirdisch angelegten Experimentier-Stationen weitergeleitet werden, wie das PSI am Freitag mitteilte.
Nach dem Bau müssen ein konsequenter Vibrations- und Erschütterungsschutz sowie ein hohes Mass an Temperaturstabilität gewährleistet sein, damit die Anlage störungsfrei arbeitet. Die Erzeugung der Röntgenlichtblitze für die Experimente erfordert eine Temperaturstabilität von plus/minus 0,1 Grad Celsius.
Einer von wenigen Super-Röntgenlasern weltweit
Mit der Realisierung des SwissFEL reagiert das Paul Scherrer Institut auf die steigende Nachfrage der Forschung an Freie-Elektronen-Röntgenlaser. Bei seiner Inbetriebnahme wird der SwissFEL eine von vier Anlagen weltweit sein.
Das neue Gerät wird sehr kurze Pulse von Röntgenlicht mit Lasereigenschaften erzeugen. Damit können Forscher extrem schnelle Vorgänge, wie beispielsweise die Entstehung neuer Moleküle bei chemischen Reaktionen, verfolgen. Weiter wird es mit Hilfe des Geräts möglich sein, die detaillierte Struktur lebenswichtiger Proteine zu bestimmen oder den genauen Aufbau von Materialien zu klären.