Noch vor wenigen Jahren wäre eine solche Konferenz im Fricktal unmöglich gewesen. «Gemeindefusionen waren lange ein Tabu», sagte der Präsident des Fricktaler Gemeindeverbands, Hansueli Bühler, gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF. Am Mittwoch haben jedoch Fricktaler Gemeinderäte in Ruhe über das Thema diskutiert.
Die Gemeinden setzten sich inzwischen sachlich mit Fusionen auseinander. Dies hat auch Gebi Maier, Vizeammann von Wölflinswil beobachtet. Vor rund 15 Jahren hat die Bevölkerung ihrer Gemeinde eine Fusion mit Oberhof abgelehnt. Dies könnte sich inzwischen geändert haben. «Die junge Bevölkerung wäre eher für eine Fusion», ist Maier überzeugt.
Einzelne Gemeinden, die fusionieren, ist also kein Tabu mehr. Was ist jedoch möglich. Die Vision von Hansueli Bühler sind fünf, sechs Gemeinden im Fricktal. Zurzeit hat es im Fricktal 35 Gemeinden. Eine solch deutliche Reduktion dürfte allerdings Jahre dauern, ist sich Bühler bewusst.
64 Millionen für Fusionen im Fricktal
Fusionen hält auch Lukas Rühli, Projektleiter bei der Denkfabrik Avenir Suisse, sinnvoll. Wie viele Gemeinden im Fricktal optimal wären, möchte er zwar nicht sagen. Jedoch sei eine Grösse von 4000 bis 5000 Einwohnern nötig, damit eine Gemeinde weiterhin eigenständig handeln könne.
Avenir Suisse ist überzeugt, dass viele Gemeinden von einer Fusion profitieren würden. Immerhin unterstütze der Kanton die Fusionen im Fricktal insgesamt auch mit 64 Millionen Franken. Der Kanton selbst hält sich mit Empfehlungen jedoch zurück.
Fusionen seien Sache der Gemeinden, sagt Yvonne Reichlin, Leiterin der Aargauer Gemeindeabteilung. Jedoch ist man auch beim Kanton überzeugt, dass Fusionen viele Probleme lösen würden. Alleine schon die Suche nach Gemeinderäten würde mit grösseren Gemeinden leichter, meint Reichlin.