Die 23 Gebäude befinden sich in Biel (9), La Chaux-de-Fonds (8), Tavannes BE (2), Grenchen SO, Neuenburg, Orpund BE und Kräiligen (Gemeinde Bätterkinden BE), wie die «Berner Zeitung» am Freitag berichtete.
Aus einer Ende November vom BAG auf seiner Internetseite veröffentlichten Zwischenbilanz geht hervor, dass acht der 23 zu stark belasteten Gebäude bereits saniert worden sind. 59 ebenfalls untersuchte Gebäude müssen nicht saniert werden.
Sébastien Baechler vom Bundesamt für Gesundheit sagte am Freitag der Nachrichtenagentur SDA auf Anfrage, in den 23 zu sanierenden Gebäuden seien nach Messungen Strahlenbelastungen von zwischen einem bis maximal 20 Millisievert pro Jahr errechnet worden.
Ein Millisievert entspricht der maximalen Dosis, der die Bevölkerung pro Jahr ausgesetzt sein darf. Wenn die Messungen respektive Berechnungen der Fachleute einen Wert oberhalb dieses Werts ergeben, saniert der Bund. 20 Millisievert ist der maximal zulässige Grenzwert für Personen, welche beruflich mit Radium zu tun haben.
Der Bundesrat bewilligte im vergangenen Mai einen Kostenrahmen von fünf Millionen Franken, damit alle zu stark mit Radium belasteten ehemaligen Uhrenateliers von diesen radioaktiven Altlasten befreit werden können. Im Februar 2015 hatte das BAG noch mitgeteilt, nur in einem von 28 untersuchten Gebäuden sei eine Dosis von mehr als 1 Millisievert pro Jahr festgestellt worden.
Arbeiten gehen weiter
Den Aktionsplan Radium 2015-2019 lancierte der Bund, nachdem im Juni 2014 auf einer ehemaligen Bieler Deponie Fläschchen mit Leuchtfarbe gefunden worden waren. Auf dieser Deponie stehen heute teilweise Wohnhäuser. In Uhrenateliers oder in Heimarbeit wurde früher die Leuchtfarbe auf Zifferblätter aufgetragen.
Als in den 1960-er Jahren klar wurde, dass der Kontakt mit Radium das Krebsrisiko erhöht, unterstellte der Bund den Umgang mit Radium einer Bewilligungspflicht. Die Uhrenindustrie stellte auf andere Substanzen um.
Im Oktober 2014 gab der Bund bekannt, er gehe von rund 500 zu untersuchenden Gebäuden aus. Folglich stehen noch rund 420 Messungen aus. Um diese Gebäude zu bestimmen, hat das BAG Arbeiten an einem Inventar aufgenommen.
Er könne noch nicht sagen, in welchen Ortschaften am meisten weitere Messungen vorgenommen werden müssten, sagte Baechler am Freitag. Doch sei klar, dass es die Standorte der Uhrenindustrie im Jurabogen seien und damit vor allem die Städte Biel und La Chaux-de-Fonds.