Die heutige Fuss- und Radverbindung über die SBB-Limmatbrücke zwischen Wettingen und Baden besteht seit 1922. Der Weg ist für die heutigen Anforderungen zu schmal und muss verbreitert werden, von 1.70 Meter auf 2.50 Meter, damit Velofahrer und Fussgänger gemeinsam den Weg benützen können. Trotz Fahrverbot wird dieser schnelle Weg nach Baden nämlich von vielen Velofahrern frequentiert, was allerdings nicht ganz ungefährlich ist.
Die Verbreiterung des Radwegs wurde ursprünglich mit insgesamt rund 2,4 Millionen Franken veranschlagt. Nach der ersten Ausschreibung des Projekts zeigte sich aber, dass dieser Betrag nicht genügt, da die Arbeiten komplexer als gedacht sind.
Nach erneutem Nachrechnen war klar, dass die Verbreiterung des Wegs über die SBB-Limmatbrücke rund eine Millionen Franken teurer kommt als ursprünglich geplant. Diesen Betrag müssen sich jetzt Baden und Wettingen nach dem Schlüssel 540‘000 Franken für Wettingen und 420‘000 Franken für Baden aufteilen.
Wie konnte das passieren?
Für das gemeinsame Projekt hatte der Einwohnerrat Wettingen 2013 einen Kredit in der Höhe von rund 1,2 Millionen Franken bewilligt. Nun kommen also noch weitere 540‘000 Franken dazu. Die FDP reagierte «sehr erstaunt» auf diesen Zusatzkredit, «wie konnte das passieren?», fragte sich die GLP. Diese Einwendungen blieben allerdings nur rhetorischer Natur. Die Sanierung und Verbreiterung des Radwegs sei nötig, waren sich die Parteien schnell einig.
Zeichen gegenüber Baden gesetzt
Danach hiess der Rat den Kredit einstimmig gut. Nicht zuletzt, um gegenüber der Stadt Baden ein Zeichen zu setzen. In Baden scheint nämlich der Zusatzkredit über 420‘000 Franken nicht nur auf Zustimmung zu stossen. Auf bürgerlicher Seite ist man sich in der Bäderstadt noch nicht einig, ob man diese Kostensteigerung einfach so akzeptieren will. Entschieden wird in Baden dann am 24. März.
Sparpotential suchen
Auch Wettingen muss sparen. Die Ratsmehrheit überwies darum gestern einen Vorstoss, der den Gemeinderat verpflichtet, von einer extrenen Stelle eine leistungsorientierte Analyse der Gemeindeverwaltung vornehmen zu lassen. So will man weiteres Sparpotential suchen. Die bürgerliche Ratsseite überstimmte die Linke mit 24 Ja zu 19 Nein.