Die Schiffe hat man damals nicht nur für den Personentransport genutzt, sondern auch für Güter wie Salz, Getreide, Eisen und Baumwolle. Die Schifffahrer hatten jedoch einen harten Job. Stundenlang mussten sie Fluss aufwärts gegen die Strömung kämpfen. Ausserdem herrschte eine grosse Konkurrenz zwischen den verschiedenen Schiffern.
Rauh und unverschämt
Auch Hindernisse, wie Schluchten und Wasserfälle, erschwerten die Arbeit der Schiffer. Die Güter mussten ab- und wieder aufgeladen werden. Die Schiffer wurden vom Ufer aus mit Seilen durch die kritischen Stellen hindurch manövriert. Bis zu drei Tage waren Sie teilweise unterwegs. Zum Beispiel wenn sie von Koblenz nach Zürich gefahren sind.
Die harte Arbeit wirkte sich auch auf ihre Mentalität aus. Sie waren oft rau und unverschämt. Ja sogar richtige Streithähne. Sie legten sich mit Schiffern aus anderen Gemeinden, mit Zünften, mit dem Staat, mit Spediteuren oder sogar mit ihrem Auftraggebern an.
Jede Ära endet einmal
Die Ära der Schifffahrt ging aber zu Ende. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Eisenbahn bekannt. Ab 1847 konnte man mit der bekannten «Spanischen Brötlibahn» von Baden nach Zürich fahren. Dies bedeutete das Ende der Schifffahrt im heutigen Aargau.
Am Mittwoch hat der Aargauer Historiker Max Baumann sein Buch «Rauhe Sitten sind nicht Sünde» veröffentlicht. Das Buch gewährt dem Lesen einen vertieften Einblick in die Schifffahrt in der Region während des 18. und 19. Jahrhunderts.