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Schiff im Hafen Muttenz-Au
Legende: Hafen Muttenz-Au: Dass man ähnliche Bilder in Rheinfelden oder Rekingen sehen wird, ist höchst unwahrscheinlich. Keystone

Aargau Solothurn Rheinschifffahrt Rheinfelden–Rekingen ist unrealistisch

Es ist die Lieblingsidee des Aargauer Unternehmers und Politikers Hansjörg Knecht: Der Rhein soll nicht nur bis Rheinfelden befahrbar sein mit Lastschiffen, sondern noch ca. 14 Kilometer flussaufwärts bis nach Rekingen. Doch die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Die Rheinschifffahrt von Rheinfelden bis nach Rekingen zum Container-Terminal weiterzuführen, lohnt sich aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht. Dieser Befund steht in einer Diplomarbeit von Studenten der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).

Im Bericht wird mit Kosten von 960 Millionen Franken gerechnet. Diesen Investitionen würden Einsparungen von 157 Millionen bis 367 Millionen Franken gegenüberstehen. Daher sei die Idee, die Schifffahrt bis Rekingen zu verlängern, nicht weiterzuverfolgen, heisst es im Bericht weiter.

Schiffe auf dem Rhein

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Der Rhein ist für grosse Schiffe derzeit bis Rheinfelden befahrbar. Die Schweizerischen Rheinhäfen schlagen die Güter an den Standorten Birsfelden, Muttenz und Kleinhüningen um. Um das prognostizierte Wachstum des Containertransports bewältigen zu können, wird der Hafen Kleinhüningen mit dem Terminal Basel Nord ausgebaut.

Hinzu komme, dass sich der Kanton Aargau deutlich gegen eine Schiffbarmachung ausspreche. Auch vonseiten des Naturschutzes müsse mit massivem Widerstand gerechnet werden.

Auftraggeber der Projektarbeit der fünf Studenten der FHNW-Hochschule für Wirtschaft war SVP-Nationalrat und Unternehmer Hansjörg Knecht aus Leibstadt. Er treibt seit längerem die Idee der Schiffbarmachung des Rheins bis nach Rekingen voran.

Bundesrat gibt sich skeptisch

Bereits der Bundesrat hatte sich im November 2013 kritisch zu Forderungen nach einer Weiterführung der Schifffahrt geäussert. Mangelndes wirtschaftliches Interesse, aber auch der wachsende umwelt- und landschaftsschützerische Widerstand hätten zur Sistierung früherer Pläne geführt.

Eine Schiffbarmachung der Teilstrecke ab Rheinfelden bis zur Aaremündung sei daher politisch wie wirtschaftlich kaum realistisch, hielt der Bundesrat in der Stellungnahme zu einer Interpellation von Knecht fest. Als Reaktion darauf gab Knecht bei der FHNW eine Studie in Auftrag, die prüfen sollte, ob eine Schiffbarmachung des Rheins nicht nur bis nach Rheinfelden, sondern gleich bis nach Rekingen möglich sei.

Initiant gibt nicht auf

Diese Pläne haben sich nun zerschlagen. Die Reaktion von Hansjörg Knecht: «Es ist der Analyse zu verdanken, dass nun die Prüfung einer kostengünstigeren Alternative vorgeschlagen werden kann. Der Aufwand hat sich also trotzdem gelohnt.»

Die Studienautoren machen nämlich darauf aufmerksam, dass der Rhein bereits heute bis Rheinfelden schiffbar sei. Denkbar sei deshalb ein aargauisches Hafenterminal in Kaiseraugst oder Rheinfelden.

Hansjörg Knecht überlegt sich nun, eine Folgestudie in Auftrag zu geben. In dieser würde dann abgeklärt, wie das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Hafens in Kaiseraugst oder Rheinfelden aussehen würde.

Aber auch diese Idee hat wenig Chance, irgendeinmal realisiert zu werden. Schon 2011 schrieb der Grosse Rat im Richtplan des Kantons Aargau fest, dass er auf einen Ausbau der Grossschifffahrt auf dem Rhein und auf der Aare verzichte. Der Bundesrat hat diesen Richplan allerdings noch nicht genehmigt.

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