Es ist eine heftige Diskussion im Internet – ein richtiger Shitstorm. Auf der Seite der Basler Zeitung werden in den Leserkommentaren etwa Einreiseverbote für auswärtige Guggen verlangt und eine Facebook-Gruppe nennt sich «Nai zu Fasnachts-Tourimus».
Das Motto an der Basler Fasnacht ist, dass alle gleichgestellt sind.
Auslöser des Ganzen war ein Auftritt der Witterswiler Gugge Noote Heuer. Diese hatte am Fasnachtsdienstag auf dem Theaterplatz gespielt. Ihr Vergehen: Die Gugger trugen nicht während des ganzen Konzerts eine Larve – und noch schlimmer war, dass sie ihre Gesichter geschminkt hatten.
Dies verstosse gegen die Tradition, so Patrick Müller, Vertreter der Basler Guggen. «Das Motto ist, dass man gleichgestellt ist», sagt er gegenüber Radio SRF. Deshalb regten sich viele Basler Fasnächtler auch darüber auf. Auch in den vergangenen Jahren hätten die geschminkten Gesichter gestört.
Seit 18 Jahren geschminkt an der Fasnacht
Dabei tritt die Solothurner Guggenmusik Noote Heuer seit 18 Jahren geschminkt bei der Basler Fasnacht auf. Der Präsident der Guggen-Musik, Gaetano Giglio, kann die Debatte denn auch nicht ganz nachvollziehen. Man wolle aber keinesfalls provozieren, versichert Giglio.
Bereits 2007 hatte der Auftritt der Solothurner Guggenmusik zu reden gegeben. In diesem Jahr ist mit Facebook jedoch ein weiterer Kanal dazu gekommen, auf dem die Reaktionen heftiger ausgefallen sind.
Gaetano Giglio hat nun angekündigt, dass er das Gespräch mit den Basler Fasnächtlern suchen will. Vielleicht beugen sich ja dann die Solothurner Guggen der Basler Tradition und treten künftig mit Larven auf.