Marc Angst, Sie bildeten fünf Jahre lang zusammen mit weiteren Personen die Betriebsgruppe des Royal. Warum hört die Gruppe jetzt auf?
Wir waren überrascht, wie gut das Royal lief. Es war an viel mehr Abenden offen, als ursprünglich gedacht. Es wurde immer mehr Arbeit. Fränzi Biedermann kümmerte sich beispielsweise um das Programm, arbeitete wie alle anderen ehrenamtlich und hat daneben einen ganz normalen Job. All das hätte man managen können, wenn der Mietvertrag nicht befristet gewesen wäre. So haben wir entschieden, einen Schlusspunkt zu setzen. Dass nun der Mietvertrag plötzlich gar um ein Jahr befristet verlängert wurde, ist was zwar schön. Aber wir können einfach nicht mehr.
Eine neue Betriebsgruppe ist jetzt bereits in den Startlöchern?
Es bildete sich relativ schnell ein neuer Verein, eine neue Gruppe. Es sind acht bis neun Personen, die alle dem Royal nahe stehen, teilweise gar schon hie gearbeitet haben. Mal sehen, was sie daraus machen. Wie ihre Pläne aussehen, und was dort dann passieren wird, weiss ich nicht.
Ist das positiv, wenn jemand Neues kommt und von den erfahrenen Leuten gar niemand mehr dabei ist?
Ich hoffe eher, dass es für die Gruppe kein allzu grosser Druck wird, alles zu schaffen, allen Erwartungen gerecht zu werden. Und dass die Gruppe sich nicht übernimmt.
Die neue Gruppe weiss ja nun aber auch nicht, wie es weitergeht. Möglich, dass die Grundeigentümerin mittelfristig eigene Pläne für das Kino und das Grundstück hat?
Grundsätzlich ist der Wunsch und das Bedürfnis nach dem Royal in Baden da. Es wird sicher eine grosse Herausforderung für die neuen Betreiber: Einerseits auf die Bremse zu stehen und nur zu investieren, was sich lohnt für ein Jahr – und andererseits so zu operieren, dass das Royal vielleicht auf Dauer funktionieren könnte.
Marc Angst, wie weh tut nun der Abschied vom Royal?
Wir haben fünf Jahre lang gezeigt, wie so ein Ort funktionieren könne. Kultur lebt von Erneuerungen. Und ich glaube, inhaltlich sind sie nicht so weit weg von uns. Und wir wünschen uns auch Erneuerung im Konzept – und die Gäste vielleicht auch.