Die Gemeinde Derendingen und der Kanton Solothurn planen einen runden Tisch im Elsässli-Streit. Gemeindepräsident Kuno Tschumi strebt einen Kompromiss an. «Für uns ist es denkbar, dass der Kanton einen Teil der Sanierungskosten trägt». Für die Hausbesitzer entstehen Kosten von je 50'000 Franken. Insgesamt kommt die Sanierung auf 1,4 Millionen Franken zu stehen.
Der Kanton Solothurn zeigt sich gesprächsbereit. «Wir werden die Sache ausdiskutieren und eine Lösung finden», sagt Regierungsrat Roland Fürst gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. Es sei noch zu früh, über den Inhalt der Lösung zu reden. Er habe der Gemeinde aber versprochen, eine finanzielle Beteilung an der Sanierung zu prüfen.
Bundesgericht will Entscheid des Kantons abwarten
Die Gemeinde Derendingen kämpfte ursprünglich dafür, dass die Hausbesitzer die Sanierung nicht bezahlen müssen. Sie wollte den Kanton Solothurn in die Pflicht nehmen. Dieser solle die Sanierung aus dem Altlastenfonds bezahlen. Sowohl der Kanton als auch das Verwaltungsgericht als zweite Instanz lehnten dies aber ab. Die Gemeinde gelangte deshalb an das Bundesgericht.
Das Bundesgericht tritt aber nicht auf die Beschwerde ein, wie es am Mittwoch mitteilte. Grund dafür: Beim Kanton ist im Elsässli-Streit noch ein anderer Entscheid hängig. Dabei geht es um die Frage, ob die Gärten überhaupt noch betreten werden dürfen oder nicht. Die Richter in Lausanne wollen diesen Entscheid abwarten, bevor sie ihr definitives Urteil fällen.
Giftige Böden beschäftigen Gemeinde schon länger
Vor einigen Jahren wurden im Derendinger Elsässli-Quartier Schadstoffe entdeckt. In den Gärten des ehemaligen Arbeiterquartiers der Kammgarnspinnerei befinden sich giftige Teerplatten. Diese seien wohl Mitte des vergangenen Jahrhunderts von den Fabrikdächern heruntergenommen und in den Gärten der Siedlung verlegt worden als Wege und als Sitzplätze, so Gemeindepräsident Kuno Tschumi.
Unklar ist, ob die Fabrik Abfall entsorgen wollte, oder ob es sich bei den Platten um Baustoffe handelt. Die Gmeinde kaufte später das Arbeiterquartier und verkaufte die einzelnen Häuser weiter an Private. Nach eigenen Angaben wusste man nichts von den verschmutzten Böden.