«Ganz gratis den ganzen Tag sein Auto abstellen, das kann man bei uns im öffentlichen Raum nicht mehr», stellt Gemeindeammann Hans Ulrich Bühler klar. Ab dem 1. Mai werden alle öffentlichen Parkfelder in Stein bewirtschaftet.
2014 hatte die Gemeindeversammlung dem neuen Parkierungsreglement mit 81 Ja zu 3 Nein deutlich zugestimmt. Die Gemeinde reagiert damit auf die Blechlawine, welche in den letzten Jahren das Dorf überrollt hat.
Diese 3 Gruppen verstopfen die Strassen:
- Novartis-Mitarbeiter: Viele der fast 2000 Angestellten beim grössten Arbeitgeber in Stein haben bei der Firma keinen Parkplatz. Statt auf den Bus umzusteigen, kommen sie aber weiterhin mit dem Auto und stellen dies einfach mitten im Dorf ab.
- Zug-Pendler: In Stein halten die Schnellzüge Zürich-Basel. Viele Pendler aus der Umgebung fahren mit dem Auto nach Stein und steigen hier auf den Zug um. Weil es beim Bahnhof zu wenig Parkplätze hat, stellen sie ihren Wagen im Dorf ab.
- Einkaufstouristen: Sie parkieren im Gebiet beim Alten Zoll und gehen zu Fuss über die Holzbrücke in die Altstadt von Säckingen. Es ist der kürzeste (und günstigste) Weg zu den deutschen Läden und Restaurants.
Und das gilt ab dem 1. Mai:
- Parkverbot: Dort, wo die Einkaufstouristen parkieren, kann man sein Auto gar nicht mehr abstellen. Ausser man ist Anwohner.
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Broschüre für Autofahrer
Maximal 3 Stunden: Langzeit-Parkierer sind auf den meisten Parkplätzen nicht mehr erwünscht. Nur Einheimische können Dauerkarten lösen. - Es wird teuer: Es gibt Parkplätze, auf denen länger als 3 Stunden parkiert werden darf. Dort wird aber eine Gebühr erhoben. Ein Tag kostet zwischen 12 und 15 Franken.
Auch die Einheimischen werden zur Kasse gebeten. Die Dauerkarten kosten 50 Franken pro Monat oder 500 Franken im Jahr. Für Besucher gibt es Tageskarten.
Das neue Parkierungsreglement wird in Stein unter dem Motto «Umdenken - Umlenken» eingeführt. Die Gemeinde will ein Umdenken erreichen und die Leute zum Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel bewegen.