Mit dem Gartenpreis werde das grosse Engagement der drei Gemeinden Schönenwerd, Gretzenbach und Niedergösgen für den Erhalt und die Pflege der einzigartigen Parkanlage gewürdigt, teilte der Schweizer Heimatschutz am Mittwoch mit.
Wir würdigen ganz besonders, dass man die Parkanlage mit viel Herzblut bis heute retten konnte.
Die drei Gemeinden hatten 2001 das frei zugängliche Gartendenkmal als «Geschenk» übernommen. Der 100'000 Quadratmeter grosse Bally-Park mit Flüsschen, Parkweiher, Brücken, Pfahlbauten und einem chinesischen Pavillon ist vor allem an Sonntagen ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänge im Grünen.
Fabrikarbeiter sollten sich erholen
Der Park an der Aare war in den Jahren ab 1868 durch den Industriellen und Schuhpionier Carl Franz Bally angelegt worden. «Der Bevölkerung von Schönenwerd und Umgebung die Möglichkeiten zu bieten, nach der Arbeit oder am Sonntage im Kunst- und Naturgenuss Erfrischung zu finden», mit diesen Worten umschrieb Carl Franz Bally das Ziel des Parks 1901 in einer Firmenpublikation.
Rund um die Fabriken der Bally habe sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Industrielandschaft entwickelt, die bis heute prägend auf die Identität und das Bild der Region einwirke, hält der Heimatschutz fest.
Es ist nicht nur gartenkulturell ein interessanter Park, sondern auch sozial- und industriehistorisch.
Die drei Gemeinden liessen den Bally-Park nach der Übernahme unter Schutz stellen. Sie verpflichteten sich, den Park für Kosten von bis zu 30'000 Franken pro Jahr zu unterhalten. Auch ehrenamtliches Engagement und ein Arbeitslosenprojekt tragen zur Pflege bei.
Verbundenheit mit der Bevölkerung
Die Gemeinden bewilligten grössere Investitionen in den Erhalt des Parks. Mit dem Preis wird gemäss Heimatschutz daher nicht nur eine historische Gartenanlage ausgezeichnet, sondern auch die Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Park gewürdigt. Der Preis wird an einer Feier am 21. Mai übergeben.