«Jeder Schwinger träumt davon, ein Böser, also ein Eidgenosse zu werden, auch ich», sagt Patrick Räbmatter. Offen ist, wie weit der 1,87 Meter grosse und 140 kg schwere Sportler aus dem Uerkental davon entfernt ist. Fürs Eidgenössische in Burgdorf letztes Jahr, hat er sich zwar qualifizieren können, ist dort aber unter seinen persönlichen Erwartungen zurück geblieben. Anstelle der anvisierten acht, hat er sich nur für sechs Gänge qualifizieren können. «Die letzten beiden Gänge hätte ich ganz anders angehen müssen», ärgert er sich rückblickend, dort wäre mehr möglich gewesen.
2016, beim nächsten Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac soll das anders werden. «Dort will ich mindestens 8 Gänge überstehen und wenn möglich um den Eidgenössischen Kranz kämpfen». Das tönt ehrgeizig für einen Schwinger, der im Gespräch introvertiert und zurückhaltend wirkt. Was seine sportliche Zukunft bringen soll, formuliert der Lastwagenchauffeur sehr defensiv mit «ein Kranz mehr gewinnen als letzte Saison, also 5, und sonst jeden Gang so nehmen wie er kommt.»
Im Sägemehlring liegen Patrick Räbmatter die grossen, schweren Gegner besser in der Hand als die von kleinerer Postur. Das könnte daran liegen, dass man ihm im technischen Bereich Steigerungspotenzial zutraut. Und würde Räbmatter auch konditionell zulegen, könnte sein Vorbild Stucki tatsächlich in Reichweite kommen. Aktuell ist Patrick Räbmatter die Nummer 11 im Teilververband Nordwestschweiz. In Bezug auf den Saisonhöhepunkt, das Kilchberg Schwinget vom September, müsste er mindestens zu den acht Besten zählen, um ernsthaft mit einer Teilnahme rechnen zu dürfen.
Patrick Räbmatter ist Aktiver und daneben auch noch Technischer Leiter beim Schwingklub Zofingen. Diese Doppelbelastung mag suboptimal erscheinen, zumal er selber Support auf der technischen Ebene brauchen könnte. Räbmatter sieht das allerdings nicht so eng: Als Funktionär habe er seine Rolle gefunden und regelmässige Trainings ausserhalb des eigenen Schwingkellers, im Kanton oder auf Verbandsebene, mit Sparringpartnern wie Mario Thürig, Christoph Bieri oder Bruno Gisler würden Wirkung zeigen.
Der Start in diese Saison ist für Patrick Räbmatter durchzogen verlaufen. Immerhin: Der dritte Rang beim Guggibergschwinget vor zwei Wochen mache Mut für kommende Aufgaben. Nach den beiden Basler Kantonalen und dem Solothurner Kantonalen folgt am 15. Juni in Kulm das Aargauer Kantonale. Bei diesem «Heimspiel» im Schlussgang zu stehen, davon wagt Räbmatter nicht zu sprechen. Ob er davon träumt, ist eine andere Frage.