«Wir wollten eigentlich eine Höhle graben», erzählen die Kinder der Rudolf Steiner Schule Solothurn der SRF-Sendung «Regional-Diagonal» vom Samstag. Und: «Wir meinten zuerst, es seien Mammutknochen».
Schüler halfen, den Fund geheimzuhalten
Damit niemand die Arbeit der Archäologen im Wald stört, mussten die Kinder lange schweigen. Jetzt aber dürfen sie davon erzählen, und tun es gerne. «Zuerst kamen die Füsse zum Vorschein», erzählen sie dem SRF-Reporter.
Nach ihrem Fund hatten die Schüler die Knochen der Lehrerin gezeigt. Diese informierte die Polizei. Schnell war dann klar, dass es sich um menschliche Knochen handelt.
Die Knochen in Rüttenen waren aber kein Fall für die Gerichtsmedizin, sondern für die Kantonsarchäologie. Sie sei relativ früh beigezogen worden, erzählt Ylva Backman, Mittelalterarchäologin bei der Kantonsarchäologie Solothurn.
Mann aus dem Frühmittelalter
Die Mitarbeiter der Kantonsarchäologie gruben das Skelett aus und liessen es wissenschaftlich untersuchen. Dabei konnte festgestellt werden, dass das Skelett aus dem Frühmittelalter (aus dem 7. Jahrhundert) stammt, erläutert Ylva Backman. Dass Schüler beim Spielen im Wald solch alte Knochen finden, sei schon aussergewöhnlich, sagt die Archäologin.
Beim Toten handelt es sich um einen zirka 40- bis 60-jährigen Mann. Wie er gestorben ist, konnte die Kantonsarchäologie nicht feststellen. Er hatte zahlreiche Verletzungen, unter anderem eine Hiebverletzung am Schädel. Diese habe er allerdings überlebt, sagt Ylva Backman.