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Aargau Solothurn Schwarzbubenland: Eine Randregion triumphiert im Korbball

Drei Schweizer Meistertitel in diesem Sommer: Die Korbballerinnen und Korbballer im Solothurner Schwarzbubenland waren 2016 besonders erfolgreich. Für den nationalen und kantonalen Verband ist das nicht erstaunlich. Und nicht nur die Schwarzbuben sind erfolgreich, auch andere Regionale sind stark.

«Dort gibt's ein Nest an Korbball-Aktiven», sagt Margrit Buri über das Schwarzbubenland. Buri ist beim Schweizerischen Turnverband für die Abteilung Korbball zuständig und weiss um die Stärken dieser Region. Die Kantone Bern, Thurgau und Solothurn dominieren die Szene, sagt Buri. Und im Solothurner Schwarzbubenland ist die Dominanz besonders gross.

Erschwil im Rampenlicht

Besonders heraus sticht dabei Erschwil. Die kleine Gemeinde in der Nähe von Laufen im Kanton Basel-Land hat gerade mal 900 Einwohner und ist 7,5 Quadratkilometer gross. Und doch stellt sie mehrere Teams, die soeben Schweizer Meistertitel geholt haben.

Da wäre zuerst einmal das Nationalliga A Team von Erschwil-Grindel, welches am Sonntag den Titel geholt hat. Das entscheidende Spiel gewann das Team gegen den Kantonsrivalen aus Deitingen. Hinzu kommen die Erschwiler Bubenteams in der Kategorie U14 und U16: Beide haben bereits eine Woche zuvor den Schweizer Meistertitel geholt.

Weitere Erfolge in der Region

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Auch Oberdorf-Rüttenen im Kanton Solothurn brillierte 2016: Das Männerteam siegte in der Nationalliga B und steigt nun in die Nationalliga A auf. Das gleiche gilt für das Aargauer Frauenteam von Bözberg. Die U16-Mädchen aus Unterkulm sicherten sich ebenfalls einen Schweizer Meister-Titel.

Schon früh gefördert

An was liegt das? «Bereits in den 1970er Jahren wurde Korbball in der Region stark gefördert», erklärt Franz Brunner auf Anfrage. Er ist vom kantonalen Turnverband und neben anderen Funktionären zuständig für den Bereich Korbball.

Schon damals war Korbball im Schwarzbubenland Sportart Nummer eins, so Brunner. Und das sei noch heute so. In Erschwil beispielsweise gibt es keinen Fussballclub, dafür gleich vier Turnervereine.

Gemeindepräsidentin hat viel zum Gratulieren

Die Gemeindepräsidentin von Erschwil, Susanne Koch, spielt zwar selber nicht Korbball. Sie sei «sehr unsportlich», sagt sie auf Anfrage. Dafür kommt sie fast nicht mehr aus dem Gratulieren heraus, wenn es um die Korbballer im Dorf geht. «Beim Amtsantritt habe ich gleich dem Nationalliga-A-Team der Männer zum Schweizer Meister-Titel gratulieren können.

Und das ist in den letzten Jahren sicher nochmal bis zu vier Mal passiert», sagt Koch. Mittlerweile gebe es auch Schweizer Meistertitel bei den jüngeren, freut sich die Gemeindepräsidentin.

Frauen posieren und bilden eine Pyramide.
Legende: Die Frauen des Nationallliga-A-Teams Erschwil-Grindel feiern ihren Schweizer Meister-Titel. ZVG

«Wie eine Familie»

Und wo sieht der Turnverein Erschwil das Erfolgsrezept seiner Korbballerinnen und Korbballer? «Wir sind eine Familie. Es gibt Kontakte auf und neben dem Spielfeld, das trägt zum kontinuierlichen Erfolg bei», meint Vize-Präsident Kilian Ankli auf Anfrage.

Er gibt aber auch zu: Bei den Männern lief es in diesem Jahr in der Nationalliga A nicht ganz so rund. Im Gegenteil: Man habe den Abstieg in die Nationalliga B gerade noch abwenden können.

Dennoch ist auch Kilian Ankli als Vize-Präsident des Turnvereins Erschwil stolz auf die Leistungen seiner Korballerinnen und Korbballer. In diesem Sommer habe fast alles gestimmt, resümiert Ankli. Erschwil im Solothurner Schwarzbubenland: Eine Randregion also, die sich in einer Randsportart profiliert.

(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)

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