Bünzen besitze nun einen der schönsten, nahezu umfassend erhaltenen Sakralräume des Historismus im Kanton Aarau, heisst es in der Begründung der Konferenz der Schweizer Denkmalpfleger (KSD). Die Kirche von Bünzen ist das älteste neugotische Gotteshaus im Freiamt. Sie wurde 1860/1861 vom Badener Architekten Caspar Joseph Jeuch erbaut.
Bilder als optische Täuschung
Bei der abgeschlossenen Innensanierung wurde auch die sogenannte Trompe-l'oeil-Malerei, die 1931 weitgehend verloren ging, rekonstruiert.
Erstellt wurde sie in einer einzigartigen illusionistischen Malweise, die das Auge täuschen soll. So vermittle die beige-graue Architekturmalerei den Eindruck aufwändiger Steinmetz- und Stuckaturarbeiten, wie es in einer Mitteilung des Kantons Aargau heisst.
Historismus: Geliebt und verachtet
«Diese Architektur war damals modern», erklärt Peter Omachen, Jurypräsident des Schweizer Denkmalpreises. Im 20. Jahrhundert hingegen schätzte man diese Architektur kaum mehr.
«Ab den 1930er Jahren sah man diese Architektur als kitschig, geschmacklos und veraltet an», erzählt Omachen. Deshalb gibt es nur noch wenige Schweizer Kirchen, in denen der damalige Historismus zu sehen ist.
Die Übergabe des Schweizer Denkmalpreises findet am Dienstag in Bünzen statt. Ausgerichtet wird dieser Anerkennungspreis von der Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger.