«Ich habe schon bei meiner Vorgängerin gedacht, das wäre eventuell etwas für mich, da war es aber zu früh. Jetzt habe ich nochmals überlegt, ging auch ins Gebet, habe mit mir gerungen. Habe dann Gott gesagt, er solle mich nehmen, wenn ich die Richtige sei», so Schwester Benedikta zu den Gründen für ihre Bewerbung.
Sie freue sich nun auf ihre Aufgabe, erzählt die 51-jährige Bernerin weiter. Sie wisse, dass es eine grosse Aufgabe sei, sagt sie in «Schweiz Aktuell». Aber: Sie möge den Kontakt mit Menschen und Hunden.
Ziviles Leben mit Kindern und Mann
Ihre Vorgängerin hatte oft Probleme mit den vielen Leuten, den Hündelern, den Tagestouristen, den Schulklassen. Sie aber wolle den Kontakt, sie wolle die Klause auch wieder mehr öffnen, sagt Schwester Benedikta.
Schwester Benedikta hiess im zivilen Leben Franziska Sigel. In diesem Leben war die Bernerin verheiratet, hat vier Kinder auf die Welt gebracht. «Mein ganzes Leben hindurch hat der Glaube eine wichtige Rolle gespielt. Irgendeinmal kam der Zeitpunkt, als ich immer suchender wurde. Da habe ich die Bibel mit den Evangelien gelesen. Da kam der Tag, als Gott zu mir gesprochen hatte, ich solle die Arbeit niederlegen und das Leben mit dem Gebet führen».
Vorfreude
Seither hat Schwester Benedikta drei Jahre ein eremitisches Leben geführt. Sie wolle nun aber wieder mehr Kontakt mit Leuten und freue sich daher auf die Aufgaben in der Verenaschlucht. Dazu gehören die Pflege des Gartens, der Kontakt zu Besuchern und die Betreuung der beiden Kapellen St. Martin und St. Verena.
In historischen Dokumenten wurde erstmals 1442 ein Eremit erwähnt, der in der Verenaschlucht bei Solothurn gelebt haben soll. 2009 war es erstmals eine Frau, die in die Verenaschlucht einzog.