Ob die Scintilla-Angestellten in Zuchwil wirklich streiken, entscheiden sie erst im Januar. Am Dienstag haben sie aber klar gemacht, dass sie dieses Mittel ins Auge fassen. An einer Betriebsversammlung haben die Zuchwiler der Gewerkschaft Unia den Auftrag erteilt, einen möglichen Streik vorzubereiten.
Die Forderungen wurden mit 345 Ja zu 5 Nein bei 2 Enthaltungen beschlossen, wie die Gewerkschaft Unia mitteilte. Rund 350 der 625 Scintilla-Angestellten nahmen an der Versammlung im Personal-Restaurant teil. Sie haben entschieden, dem Mutterkonzern Bosch mehrere Forderungen zu stellen. Unter anderem wird verlangt, Bosch müsse den Schliessungs-Entscheid rückgängig machen und dies öffentlich kommunizieren.
Standort Zuchwil erhalten
Bosch müsse dem Solothurner Amt für Wirtschaft und Arbeit zudem schriftlich bestätigen, dass die Konsultationsfrist auf unbestimmte Zeit, bis mindestens zum 30. September 2014, verlängert wird. Eine weitere Forderung lautet, dass unverzüglich Verhandlungen über den Erhalt des Standortes Zuchwil aufgenommen werden.
Ausserdem verlangen die Scintilla-Angestellten eine Erklärung von Bosch, warum genau in Zuchwil 330 Stellen gestrichen und nach Ungarn ausgelagert werden sollen. Corrado Pardini von der Gewerkschaft Unia kritisiert, es handle sich nicht um einen ökonomischen, sondern um einen strategischen Entscheid. Scintilla sei kein maroder Betrieb, sondern im Gegenteil Weltspitze.
Der deutsche Bosch-Konzern hatte am 19. November angekündigt, dass bei Scintilla in Zuchwil 330 der rund 625 Stellen abgebaut werden. Bosch will die Produktion von Elektrowerkzeugen zur Holz- und Oberflächenbearbeitung bis Mitte 2016 stufenweise einstellen. Die Produktion soll nach Ungarn verlagert werden.