Der Strommarkt war früher eine Goldgrube – diese Zeiten sind aber definitiv vorbei. Die Strompreise sinken und Stromanbieter wie die Axpo haben kein leichtes Leben. Der Kanton Zürich ist Hauptaktionär der Axpo und überprüft nun einen möglichen Austritt, wie die «Neue Zürcher Zeitung» am Freitag berichtet. Das wirft auch im Aargau Fragen auf.
Denn auch der Aargau – zweitgrösste Aktionär – erhält zurzeit keine Dividende mehr. Warum sollte der Aargau also noch am Energieversorger beteiligt sein? Diese Frage stellt sich offenbar der Kanton tatsächlich, denn Maurus Büsser, Generalsekretär des Baudepartementes, sagt auf Anfrage von Radio SRF: «Ich glaube, dass sich die öffentliche Hand in einem offenen Strommarkt nicht an der Erzeugung oder dem Handel vom Strom beteiligen muss.» Deshalb müsse man prüfen, wer denn in Zukunft sinnvollerweise Eigentümer der Axpo ist.
Änderung Gründungsvertrag als Option
Ein Verkauf von Axpo-Aktien würde sich aber schwierig gestalten. Denn nicht nur ist der Strompreis im Keller, es kommt dazu, dass die beteiligten Kantone ihre Aktien nur untereinander veräussern können. Ein offener Verkauf an die Börse ist nicht möglich, so steht es im Gründungsvertrag der Axpo.
Aus diesem Grund prüft der Kanton Aargau aktuell auch eine entsprechende Änderung des Vertrags. Doch auch das würde viel Zeit in Anspruch nehmen, da ja alle Kantone zustimmen müssten. Im Klartext: Es wird noch lange dauern, bis sich etwas tut bei der Axpo-Beteiligung der Kantone. Allerdings scheint auch der jetztige Status der Axpo mit den Kantonsbeteiligungen nicht in Stein gemeisselt, die Axpo könnte somit dereinst auch komplett privatisiert werden.