Der Entscheid im Kantonsrat fiel einstimmig. Das so genannte 10. Schuljahr wurde in den 1970er-Jahren eingeführt. Damals war es ein Notprogramm für Schüler, die keine Lehrstelle gefunden hatten.
Es hatte die Ziele, die Allgemeinbildung zu vertiefen und den Berufswahlentscheid zu unterstützen. Zwar habe es sich lange bewährt, lobte Bildungsdirektor Klaus Fischer am Mittwoch im Kantonsrat. Doch immer mehr habe das 10. Schuljahr als «Wartesaal» gedient.
Schüler würden sich zum Teil nur wenig Mühe geben, eine Lehrstelle zu finden. Das 10. Schuljahr sei ein Auslaufmodell, waren sich sinngemäss auch die Parteien einig.
Gefragt seien heute Brückenangebote, die zielgerichteter auf das Berufsleben vorbereiten. Es brauche Anschlusslösungen, die nicht nur einen schulischen, sondern auch einen praxisorientierten Teil bieten.
Zum Teil existieren solche modernen Brückenangebote bereits, zum Teil sollen sie jetzt neu geschaffen werden. Für den Kanton bedeutet das Aufgeben des klassischen 10. Schuljahres deshalb keine Einsparung. Billiger wird es hingegen für die Gemeinden, welche sich an den neuen Brückenangeboten nicht beteiligen müssen.